24-Stunden-Streik legt Nahverkehr in Athen lahm

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Von Euronews mit dpa
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Der öffentliche Nahverkehr kam in der griechischen Hauptstadt praktisch zum Erliegen. Auch der Flugbetrieb war stundenlang beeinträchtigt. Die Streiks richteten sich gegen neue Reform- und Sparmaßnahmen in Griechenland.

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Aus Protest gegen neue Spar- und Reformmaßnahmen sind zahlreiche griechische Arbeitnehmer in einen 24-Stunden-Streik getreten.

Vor dem Parlament in Athen forderten Demonstranten Neueinstellungen von Lehrern. Dabei kam es vereinzelt zu Handgemengen. Mehrere Gewerkschaften hatten zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Euronews-Korrespondent Giannis Giaginis kommentierte am Parlament: "Die Proteste haben das Grabmal des unbekannten Soldaten vor dem Parlament erreicht. Es gab lautstarke Auseinandersetzungen mit dem Athener Polizeichef."

Von dem Ausstand betroffen waren vor allem der öffentliche Nahverkehr und der Flugbetrieb. Griechische Fluglotsen und andere Staatsbedienstete legten für drei Stunden die Arbeit nieder, es kam zu Verspätungen und Ausfällen von Inlandsflügen.

Der öffentliche Nahverkehr in Athen kam komplett zum Erliegen. Alle U-Bahn- und Stadtbahnlinien sowie die Busse und Straßenbahnen sollten über den ganzen Montag hinweg bestreikt werden.

Die U-Bahn-Gewerkschaft SELMA überdenkt bereits eine Ausweitung der Streiks. Man werde am Mittwoch zusammenkommen und neue Arbeitsniederlegungen vorschlagen, kündigte Selma-Präsident Spyros Revythis gegenüber griechischen Medien an.

Die Proteste richteten sich auch gegen die drohende Einschränkung des Streikrechts. Ein Ausstand soll künftig nur noch dann zulässig sein, wenn mehr als 50 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder zugestimmt haben. Zur Zeit sind in der Regel 20 Prozent Zustimmung ausreichend.

Demonstrant Manolis Chrisogelos klagte: "Ich habe sieben Kinder, aber kinderreiche Familien werden immer seltener. Wir verlieren den Fortpflanzungsdrang in diesem Land."

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