Tinder-Kampagne soll Nashorn retten

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Von Euronews
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Um der vom Aussterben bedrohten Unterart der Nördlichen Breitmaulnashörner endlich zum Zuchterfolg zu verhelfen, hat das Wildlife Conservancy eine Fundraising Kampagne für ein In-vitro-Fertilisationsprogramm gestartet.

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Er ist das letzte Männchen seiner Art: Breitmaulnashorn Sudan aus Kenia wird 24 Stunden täglich umsorgt. Er lebt im Ol Pejeta Conservancy in Zentralkenia zusammen mit zwei Weibchen, Fatu und Najin.

Außer einem Wildhüter hat Sudan zwei bewaffnete Wachposten an seiner Seite, die das Tier vor einem möglichen Wildererangriff schützen sollen.

Um der vom Aussterben bedrohten Unterart der Nördlichen Breitmaulnashörner endlich zum Zuchterfolg zu verhelfen, hat das Wildlife Conservancy sich mit einer PR-Agentur zusammen getan. Mit einer Fundraising Kampagne soll sein In-vitro-Fertilisations (IVF)-Zuchtprogramm auf die Beine zu stellen.

Sudan bekam kurzerhand ein Profil auf der Dating App "Tinder" - dort wurde der 2.300 Kilo schwere Nashorn-Bulle als "begehrtester Junggeselle der Welt" angepriesen. Wer sein Profil anklickte, bekam die Gelegenheit zu spenden.

Alle bisherigen Versuche, die letzten Exemplare der Nördlichen Breitmaulnashörner auf natürlichem Wege zu züchten, sind fehlgeschlagen. Daher sehen Experten in einer künstlichen Befruchtung die einzige Möglichkeit, die Tier zu vermehren. Doch die ist mit hohen Risiken verbunden.

Elodie Sampere, Marketing-Verantwortliche des Ol Pejeta Conservancy erklärt: "Das Problem ist, dass man das Procedere noch nie bei Nashörnern ausprobiert hat. Es ist ein sehr komplizierter Prozess, sehr gefährlich, natürlich nicht für den Bullen, sondern für die Weibchen. Denn ihre Eizellen müssen entnommen werden, und dabei könnten sie getötet oder anderweitig gefährdet werden."

Ein Wissenschaftler-Team arbeitet daran, die Technik zu verbessern. Im Falle eines Erfolgs soll der Embryo dann von einer Leihmutter der am nächsten verwandten Artgenossen, der Südlichen Breitmaulnashörner, ausgetragen werden. Ein kostenspieliger Prozess, der für ein Kalb rund eine Millionen Dollar kostet.

Die einst in großen Teilen Zentralafrikas verbreitete Art wurde jahrezehntelang gejagt, Wilderer verkaufen das Horn nach Asien, wo es für medizinische Zwecke verwendet wird. 

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