Namensstreit: Mazedonien oder FYROM?

Verhärtete Fronten
Verhärtete Fronten Copyright REUTERS/Alexandros Avramidis
Von Symela Touchtidou mit dpa, reuters
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Während derzeit Versuche unter UN-Vermittlung laufen, den Streit um "Mazedonien" beizulegen, wollen Zehntausende Demonstranten ein klares Signal setzen.

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Es war einer der größten Proteste in Griechenland in den vergangenen Jahren. In Thessaloniki versammelten sich Zehntausende Griechen, um das Alleinrecht auf den Namen "Mazedonien" einzufordern. Sie wenden sich dagegen, dass die frühere jugoslawische Republik den gleichen Namen benutzt wie den der nordgriechischen Region.

Eine Demonstrantin, die ungenannt bleiben will, beschwert sich: "Wir wollen laut herausschreien, dass Mazedonien eins ist und griechisch ist. Mazedonien liegt in Griechenland. Unsere Proteste richten sich gegen das Nachbarland und gegen die Verantwortungslosigkeit unserem Land gegenüber sowie gegenüber Mazedonien."

Ein Mitglied des mazedonischen Kulturvereins Pantelis Paschalidis sagte, *es gebe überhaupt keinen Grund, über die Angelegenheit zu diskutieren. Die Slawen seien lange nach Alexander dem Großen gekommen und hätten nichts mit der griechischen Kultur zu tun. *

Viele Politiker und Kirchenvertreter hatten von der Demonstration abgeraten. Das Thema ist politisch brisant: Denn gleichzeitig gibt es Bemühungen, den Namensstreit zwischen Athen und Skopje zu begraben. Beide Seiten hoffen, bis Juni eine Einigung zu erzielen.

Eine Lösung, das sei unrealistisch, meint der Verleger Kosta Karaiskos.* Die frühere jugoslawische Republik Mazedonien genannt FYROM müsse ihre aggressive Politik und den Betrug an der griechischen Geschichte beenden, erst dann könne es einen Austausch geben. *

Der Namensstreit hält bereits seit 25 Jahren an. In Griechenland wird befürchtet, ein Nachbarland mit dem gleichen Namen könnte territoriale Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Region erheben. Deshalb blockiert es einen EU-Beitritt der Ex-jugoslawischen Republik.

Journalist • Andrea Büring

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