Nach Afghanistan abgeschoben: 17 abgelehnte Asylbewerber an Bord

Flughaben Düsseldorf (ARCHIV)
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Von Euronews
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Von Düsseldorf sind 17 abgelehnte Asylbewerber nach Kabul ausgeflogen worden. Mehrere Hundert protestierten gegen die Abschiebungen.

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Am Dienstagabend sind von Düsseldorf aus 17 abgelehnte Asylbewerber in Richtung Kabul abgefolgen. Laut dpa war es ein Sammelflug mit abgelehnten Asylbewerbern .

Die deutsche Bundespolizei wollte die Zahl der abgelehnten Asylbewerber an Bord offenbar zunächst nicht bestätigen.

Nach Angaben von Flüchtlingsinitiativen waren wesentlich weniger als die ursprünglich geplanten 80 Menschen an Bord. Unter anderem wegen Krankheit und Einsprüchen in letzter Minute seien am Ende nur 17 Abzuschiebende nach Afghanistan geflogen.

Nach Informationen des bayerischen Innenministeriums waren es 19 abgelehnte Asylbewerber. Unter den Männern seien aus Bayern drei verurteilte Straftäter sowie fünf, die sich der Identitätsfeststellung widersetzt hätten.

Zuvor hatten einige Hundert Menschen - organisiert von der die Flüchtlingsinitiative "Afghanischer Aufschrei" - am Flughafen gegen die Abschiebungen demonstriert. Die Maßnahme sei wegen der prekären Sicherheitslage in Afghanistan völkerrechtswidrig, sagte Oliver Ongaro von der Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative "Stay" (Bleib).

Auch andere Hilfsorganisationen hatten gegen die Abschiebungen nach Afghanistan mobil gemacht.

Die Ankunft des Flugzeugs in Kabul wurde am Mittwochmorgen erwartet.

Nacht Angaben des SPIEGEL gibt es [nicht genügend deutsche Polizisten](Trotz der verschärften Sicherheitslage in Afghanistan ist am Dienstagabend von Düsseldorf aus erneut ein Sammelflug mit abgelehnten Asylbewerbern nach Kabul gestartet. Das bestätigte die Bundespolizei. Zur Zahl der abgeschobenen Afghanen gab es keine Angaben. Nach Mitteilung von Flüchtlingsinitiativen waren wesentlich weniger als die ursprünglich geplanten 80 Menschen an Bord. Unter anderem wegen Krankheit und Einsprüchen in letzter Minute seien am Ende nur 17 Abzuschiebende Richtung Kabul geflogen. Nach Angaben des bayerischen Innenministeriums hingegen waren es 19. Unter den Männern seien aus Bayern drei verurteilte Straftäter sowie fünf, die sich der Identitätsfeststellung widersetzt hätten. Zuvor hatte die Flüchtlingsinitiative «Afghanischer Aufschrei» mit 200 bis 300 Teilnehmern am Flughafen gegen die Abschiebung demonstriert. Die Maßnahme sei wegen der prekären Sicherheitslage in Afghanistan völkerrechtswidrig, sagte Oliver Ongaro von der Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative «Stay» (Bleib).

Die Ankunft des Flugzeugs in Kabul wird am Mittwochmorgen erwartet.

Zuvor hatten deutsche Behörden seit Dezember 2016 bereits 155 Männer wieder in ihr Heimatland zurückgebracht. Viele von ihnen haben Probleme, sich in Afghanistan wieder zu integrieren.

Bei Anschlägen in Kabul wurden im vergangenen Jahr hunderte Menschen getötet. Auch 2018 hat es in der afghanischen Hauptstadt schon mehrere Anschläge gegeben - zuletzt auf ein Luxushotel.

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