Im Gespräch mit euronews-Reporter Mustafa Bag berichtet Lutfu Savas, Bürgermeister der türkischen Grenzregion Hatay, über die Auswirkungen des türkischen Militäreinsatzes in Syrien.
euronews:
Wie ist die Lage in der Provinz Hatay seit dem Beginn der "Operation Olivenzweig"?
Lutfu Savas, Bürgermeister der türkischen Region Hatay an der Grenze zu Syrien:
Die Menschen von Hatay leben seit sechseinhalb Jahren mit dieser Situation. Sie haben sich also daran gewöhnt, in dieser hochexplosiven Lage zu leben.
euronews:
Es gibt Berichte, in denen es heißt, westliche Kämpfer seien auf dem Weg in die Region, um sich der YPG anzuschließen. Gibt es dafür Anzeichen in Hatay?
Savas:
So etwas kann hier nicht feststellen. Wir hören davon ebenfalls in den Medien, haben davon aber noch nichts gesehen.
euronews:
Die türkische Presse berichtete, dass sich syrische Flüchtlinge melden, um an dem Militäreinsatz teilzunehmen. Haben Sie solche Anfragen erhalten?
Savas:
Direkt ist niemand an uns herangetreten, aber es herrscht große Aufregung unter den Leuten, insbesondere bei denen, die aus Syrien zu uns gekommen sind und seit einigen Jahren hier leben.
euronews:
Erwarten Sie einen weiteren Zustrom von Flüchtlingen aus Afrin, Idlib oder anderen Teilen Syriens? Werden dafür Vorkehrungen getroffen?
Savas:
Bislang haben wir in Hatay rund 500.000 Syrer aufgenommen. Sollte es eine neue Flüchtlingswelle geben, werden sich der türkische Staat und Hilfsorganisationen wie der Rote Halbmond um die Menschen kümmern - aber auf der syrischen Seite der Grenze. Die Regierung hat in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen bereits Vorbereitungen getroffen, um sicherzustellen, dass die syrischen Flüchtlinge dort bleiben können.