Wäre die EU mit einer eigenen Armee stärker? Global Conversation Davos [in voller Länge]

von der Leyen sprach über die französich-deutsche Kooperation in Europa
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Von Alexandra Leistner
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"Europa zwischen Vision und Dilemma" ist das Thema der von euronews in Davos moderierten Diskussionsrunde. Mit dabei waren die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sowie der Ministerpräsident von Polen Mateusz Morawiecki.

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"Eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt schaffen" - das ist das Thema des diesjähirgen Weltwirtschaftsgipfels in Davos. Um diese gespaltene Weltgemeinschaft ging es auch in der euronews-Diskussionsrunde in The Global Conversation LIVE aus Davos.

Euronews' Moderatorin Isabelle Kumar diskutierte mit hochrangingen Teilnehmern des WEF über das Thema "Europa zwischen Vision und Dilemma". Sehen Sie hier die Talkrunde in voller Länge.

Integration in Europa

"Wir arbeiten in Richtung einer Einheit Europas", sagte Ministerpräsident von Polen Mateusz Morawiecki. Er unterstrich die Gemeinsamkeiten der Länder Europas. Sowohl politische als auch wirtschafliche Zusammenarbeit könne gelingen. Als Vorbild führte er die Spaltung zwischen Ost und West während des Kalten Krieges an, den man heute überkommen hat.

"Es war kein Fehler, Flüchlinge ins Land zu lassen", sagte Ursula von der Leyen.

Zur Verteidigungspolitik

Die deutsche Verteidigungministerin Ursula von der Leyen sprach über einen gemeinsamen politischen Willen, den Europa herausbilden muss. Das gelinge immer öfter, war früher aber nicht der Fall, meinte die Ministerin: "Die Verteidigungsunion in Europa zu schaffen ist ein ganz wichtiger Schritt voran".

Über die europäische Wirtschaft

"Europa erfindet sich städig selbst, aber man kann ihnen nicht vorwerfen dabei zu schnell vorzugehen", so Angel Gurría OECD-Generalsekretär. Dabei sei "Integration" das Zauberwort, mit dem man auf Arbeitslosigkeit, Binnenmarkt und Steuern auf einen Nenner bringen könne und wie Europa weiterkommt. Auch die verletzlichen Länder wie Italien und Griechenland seien auf Integration angewiesen. Europa sei ein multilaterales Projekt und als solches solle es wieder erfunden werden, zitiert Gurría den französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Deutschland und Frankreich in der EU

Die Union habe in den vergangenen Jahren Krisen zusammen durchgestanden, so der Chef der Werbeagentur Publicis. Allerdings müsse es eine bessere Balance zwischen Frankreich und Deutschland in der EU geben, dieses Gefühl hätten viele Menschen in den vergangenen Jahren. Europa sei trotz Brexit ein gemeinsames Ziel und dafür habe Macron klare Visionen. Das Wachstum sei zurück in Frankreich und das sei das wichtige.

Die politische Splitterung in der EU

In Bezug auf das EU-Verfahren gegen Polen sagte Bruno Le Maire, Frankreichs Finanzminister. Die EU habe Regeln und an die müsse sich jedes Mitgliedsland halten. Wichtig aber sei es, dass die europäische Konstruktion ihren Willen und ihre Entscheidungsfreude  beweist. Nur dann emfänden die Menschen, die in er EU leben, die Vorteile der EU.

Polens kritisierte Justizreform

Mateusz Morawiecki stellte das Justizsystem seines Landes unabhängiger als das Deutschlands dar. Die Rechte von Unternehmen und Bürgern werde gestärkt. Von der Leyen verteidigte die Jurisdiktion, in der Richter eine absolute Unabhängigkeit genießen. "Man muss in der Lage sein, über verschiedene Sichtweisen zu debattieren", mahnte von der Leyen.

Diskussionsteilnehmer

  • Angel Gurría, der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
  • Maurice Lévy von der Werbeagentur Publicis 
  • der Ministerpräsident von Polen Mateusz Morawiecki 
  • die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
  • Jan-Werner Müller, Politikprofessor an der Princeton University
  • Bruno Le Maire, Finanzminister von Frankreich
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