Berlin will Diskussion über Flüchtlingsverteilung aussetzen

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Von Stefan Grobe
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Erst soll über die Themen verhandelt werden, bei denen leichter Einigkeit zu erreichen sei, sagt der deutsche Innenminister.

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Die deutsche Regierung ist bereit, die Diskussion über eine gleichmäßigere Verteilung von Flüchtlingen in Europa vorerst auszusetzen.

Das verlautete am Rande eines EU-Innenministertreffens in Sofia.

"In der Substanz brauchen wir (...) selbstverständlich eine faire Verteilung", sagte Berlins Ressortchef Thomas de Maizière.

Um Fortschritte bei der geplanten Reform des Asyl- und Flüchtlingssystems der EU zu erzielen, sei es aber wohl sinnvoll, sich erst auf die anderen Themen zu konzentrieren.

Dazu gehörten zum Beispiel eine Einigung auf Regelungen für den Umgang mit

Asylsuchenden und gemeinsame Aufnahmebedingungen.

Bislang galt Deutschland als wichtigster Befürworter eines verpflichtenden Umsiedlungssystems von Flüchtlingen.

Dies lehnten dagegen Polen, die Tschechische Republik und Ungarn strikt ab.

EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulus übte erneut scharfe Kritik an diesen Staaten.

Es sei unakzeptabel, keine Flüchtlinge aufnehmen zu wollen.

Alle Mitglieder der EU müssten ihren Anteil übernehmen, Verantwortung und Lasten müssten geteilt werden.

In der EU wird inzwischen über eine Reform der Flüchtlingspolitik diskutiert.

Das könnte das Ende der Quotenregelung bedeuten.

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