Nach Angaben des späteren Abgeordneten in EU-Parlament und Bundestag wurde er bis 2012 überwacht. Die Akten von Verfassungsschutz und BND liegen im Bundesarchiv und sind bis 2027 unter Verschluss. So lange will Modrow nicht warten.
Zu DDR-Zeiten war er Ministerpräsident, nach der Wende Abgeordneter der Linken in Bundestag und Europäischem Parlament. Im Jahr seines 90. Geburstags will Hans Modrow nun die Bundesrepublik Deutschland verklagen - und zwar auf Herausgabe seiner Geheimdienst-Akte. Analog zur Stasi in der Deutschen Demokratischen Republik habe auch die BRD Informationen gesammelt, so Modrow.
Für ihn habe eine Regierungsauskunft im Jahr 2013 die Gewissheit gebracht: Zwischen 1956 und 2012 sammelten westdeutsche Geheimdienste Informationen über ihn, habe es darin geheißen. Mordow will die Überwachung schon vor der Wende geahnt haben.
Eine ungewisse Anzahl von Akten liegt im Archiv der Bundesrepublik, unter Verschluss noch bis 2027. So lange könne er nicht warten, so Modrow im Gespräch mit einer deutschen Zeitung.
Die Foderung nach Herausgabe seiner Akten erscheint dieser Tage auch in einem Buch von Robert Allertz. "Ich will meine Akte" beschäftigt sich mit der Überwachung von DDR-Bürgern durch Westdeutschland. Zehntausenden sei es so ergangenen, so der Eulenspiegel-Verlag auf seiner Website.