In Tschechien stellen sich ab heute Präsident Milos Zeman und Herausforderer Jiri Drahos zur Wahl. Umfragen zufolge wird das Rennen zwischen dem als China- und Russlandfreund geltenden Zeman und dem bei Proeuropäern beliebten Drahos äußerst knapp.
In Tschechien stellen sich ab heute Präsident Milos Zeman und Herausforderer Jiri Drahos zur Wahl. Umfragen zufolge wird das Rennen zwischen dem als China- und Russlandfreund geltenden Zeman und dem bei Proeuropäern beliebten Drahos äußerst knapp: Demnach könnten die Ergebnisse bei der Stichwahl nur wenige Prozentpunkte auseinanderliegen. Noch im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Zeman mit mehr als 38 Prozent zwölf Prozent mehr Stimmen als Drahos geholt - der Herausforderer bekam aber die Rückendeckung von fünf Verlieren der ersten Runde.
Drahos ist Politikneuling und vor allem bei jungen Tschechinnen und Tschechen und Großstädterinnen und Großstädtern beliebt - er gilt allerdings als blass im Gegensatz zum Populisten Zeman, der im Wahlkampf mit Parolen gegen eine angebliche muslimische Einwanderungswelle Stimmung machte und versuchte, Drahos als Befürworter illegaler Einwanderung darzustellen. Dabei ist auch Drahos gegen die EU-Flüchtlingsquoten und spricht sich für eine teilweise Begrenzung der Zuwanderung aus. Laut Meinungsforschern gibt es für diese Positionen in Tschechien eine große Mehrheit: Demnach haben 90 Prozent mehr oder weniger starke Befürchtungen vor einer Migrationswelle.
Gewählt wird am Freitag und am Samstag. Der Präsident spielt in Tschechien eine Rolle bei der Regierungsbildung, ernennt die Verfassungsrichter und hat ein Mitspracherecht in der Außenpolitik.