Im Katalonien-Konflikt verhärten sich die Fronten nach der verschobenen Puigdemont-Wahl erneut.
In Katalonien ist die Wahl des neuen Regierungschefs verschoben worden. Jetzt hat sich Carles Puigdemont aus dem belgischen Exil zu Wort gemeldet. Der entmachtete Amtsinhaber hätte ursprünglich wiedergewählt werden sollen. Dass Madrid das zu mithilfe der Verfassungsrichter zu verhindern sucht, kritisiert Puigdemont scharf.
„Die Katalanen haben bei den Regionalwahlen im Dezember für die Unabhängigkeitsbefürworter gestimmt – diese Entscheidung ist unanfechtbar“, sagte Puigdemont am Dienstag in einer Videobotschaft. „Wir wollen nicht, dass uns von Madrid eine Politik aufgezwungen wird, die nicht dem Willen der Bürger entspricht. Es kann nicht sein, dass wir aufgrund unserer Überzeugungen unterdrückt und verfolgt werden.“
Einigen Separatisten im Regionalparlament wird die Situation zu heikel: Sie wollen die Wahl auch ohne Ex-Regierungschef Puigdemont durchziehen. In den Straßen Barcelonas sind viele Menschen anderer Meinung: Sie fordern, dass Madrid den Weg für Puigdemonts Rückkehr nach Spanien und für seine sofortige Wiederwahl freimacht. Noch droht dem 55-Jährigen zu Hause die Verhaftung – unter anderem wegen Rebellion.