Mord an Alexia (29): Ehemann hat 3 Monate lang gelogen

Gray in Frankreich
Gray in Frankreich Copyright Jean-François Gaffard Jeffdelonge CC3
Von Kirsten Ripper mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

In Frankreich hat der Ehemann der im Oktober 2017 vorgeblich beim Joggen verschwundenen Alexia (29) gestanden, für den Tod seiner Frau verantwortlich zu sein.

WERBUNG

Am 28. Oktober 2017 - es war ein Samstag - soll die Bankangestellte Alexia D. (29) vom Joggen in Gray in Ostfrankreich nicht zurückgekommen sein. Ihr Mann Jonathann (34) ruft die Polizei. Sicherheitskräfte und Freiwillige suchen im Wald und am Fluss nach der jungen Frau - ihr Ehemann beteiligt sich an der Suchaktion. Zwei Tage später wird sie tot gefunden.

Jetzt hat der Ehemann, ein Informatiker, gestanden, dass er für den Tod verantwortlich ist. Es habe Streit gegeben, berichten die französischen Medien. Ermittler in Besançon befragen den Mann, der vorläufig festgenommen wurde.

Die Eltern von Alexia verstehen die Welt nicht mehr. Für sie war Jonathann Teil ihrer Familie, sie haben zusammen mit ihrem Schwiegersohn getrauert, bei der Beerdigung hatte er geweint.

10.000 Menschen hatten in Gray ebenfalls zusammen mit Jonathann - an einem Schweigemarsch teilgenommen. Der Ort zwischen Besançon und Dijon hat nur halb so viele Einwohner. Jetzt stehen die Bewohner unter Schock. Dabei hatte es laut France-Info schon seit November Gerüchte über eine Verwicklung des Ehemannes gegeben.

Dessen Anwalt Randall Schwerdorffer hatte die Vorwürfe aber zurückgewiesen.

Schon bei einer ersten Befragung musste sich der Ehemann wegen Kratz- und Bissspuren rechtfertigen. Er hatte den Streit mit seiner Frau erwähnt. Dass er ihren Tod herbeigeführt hat, hat Jonathann offenbar drei Monate lang für sich behalten.

Jetzt hat der Ehemann laut seinem Anwalt gestanden, Alexia erwürgt zu haben. Französische Psychiater erklären die drei Monate der ¨Lügen als narzisstisch und paranoid.

Frankreichs Gleichstellungsministerin Marlène Schiappa hat auf Twitter und in Interviews diejenigen kritisiert, die den Ehemann verteidigen. Sie macht auch die Medien verantwortlich und meint: "Nichts rechtfertigt, dass man eine Frau schlägt und tötet."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Extreme Hölle" - Warum hat Valérie Bacot (40) ihren Mann erschossen?

Joggerin entführt? Mysteriöses Verschwinden von Alexia (29)

Olympische Spiele 2024 in Paris: Keine Unterkunft für die 45.000 Freiwilligen