Türkei-Syrien: Schüsse auf Flüchtlinge an der Grenze (HRW)

Grenze zwischen Türkei und Syrien
Copyright REUTERS/Osman Orsal/File Photo
Von Kirsten Ripper mit HRW
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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet über Schüsse an der Grenze auf flüchtende Syrer, die in die Türkei wollen.

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Syrische Flüchtlinge, die vor den Kämpfen in der Provinz Idlib und vor der türkischen Militäroffensive in Afrin fliehen, werden an der Grenze von türkischen Grenztruppen geschlagen und beschossen. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation HUMAN RIGHTS WATCH (HRW).

Auch Syrer, die es auf geheimen Wegen geschafft haben, in die Türkei zu gelangen, würden beschimpft und wieder zurückgeschickt.

Die Nahost-Beauftragte von HWR Lama Fatih sagt: "Syrer, die an die Grenze fliehen, weil sie um Asyl bitten wollen und Sicherheit suchen, werden mit Schüssen und Misshandlungen konfrontiert."

"Human Rights Watch" hat dem Bericht zufolge zahlreiche Zeugen zu den Vorfällen an der Grenze befragt.

Die Türkei zählt zu den Ländern, die am meisten Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen haben. Mehr als 3,4 Millionen Flüchtlinge aus Syrien leben in der Türkei, das sind mehr als in allen EU-Staaten zusammen.

Laut UN-Angaben sind allein zwischen Mitte Dezember 2017 und Mitte Januar 2018 mindestens 247.000 Syrer in der Grenzregion zur Türkei in die Flucht getrieben worden.

Die türkische Regierung in Ankara hat inzwischen angekündigt, sie werde die Vorwürfe untersuchen, es sei aber wenig wahrscheinlich, dass Grenzsoldaten auf Flüchtlinge geschossen hätten. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von "eventuellen Einzelfällen".

Im türkischen Wahlkampf ist der wachsende Unmut über die vielen Flüchtlinge ein Thema, wie DER TAGESSPIEGEL berichtet.

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