Achterbahnfahrt an den Weltbörsen geht weiter: "Anleger reagieren defensiver"

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Von Euronews
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Die Kursausschläge nehmen zu. Am Donnerstag hatte die Furcht vor einem Ende des billigen Geldes an der Wall Street wieder zu hohen Verlusten geführt. Der Dow-Jones-Index büßte mehr als vier Prozent ein.

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Nach dem zweiten Absturz an den US-Börsen in vier Tagen ging es in New York auch zur Eröffnung am Freitag erst rauf, dann runter - und wieder rauf und wieder runter ... nach einer guten Stunde war der Schlußkurs vom Vortag durchbrochen - nach unten.

Am Donnerstag hatte die Furcht vor einem Ende des billigen Geldes an der Wall Street wieder zu hohen Verlusten geführt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte büßte mehr als vier Prozent ein. “Die Lage hat sich nicht beruhigt”, so Jason Ware, Chef-Investmentstratege des Anlagehauses Albion Financial Group, Salt Lake City, Utah, am Morgen. “Der Markt versucht, diesen Wahnsinn zu stoppen.” Die Talfahrt beschleunigte sich in der zweiten Hälfte des New Yorker Börsentages weiter.

Jasper Lawler, Analyst, London Capital Group:

"Die Volatilität nimmt zu. Was ist eigentlich passiert? Es gibt viele Anleger, die haben in niedrige Volatilität investiert. Man kann ja tatsächlich Fonds kaufen, die von nachlassenden Schwankungen profitieren. Der ersten Ausverkauf diese Woche hatte also eher technische Gründe. Ich meine, dass inzwischen mehr und mehr Anleger defensiver auf den Markt reagieren, einfach nur als Reaktion auf den starken Kursrückgang."

Der neue Kursrutsch an der Wall Street hat auch die Börsen in Asien runtergezogen.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index rutschte am Freitag um 2,3 Prozent auf 21.382 Punkte ab. Macht in einer Woche 8,1 Prozent Verlust. Auch die Börsen in China, Australien und Südkorea gaben deutlich nach.
"Die Anleger müssen damit rechnen, dass die Schwankungen an den
Aktienmärkten noch eine Weile anhalten", sagte Michael McCarthy
vom Broker CMC Markets, Sydney.

Jasper Lawler, Analyst, London Capital Group:

"Verglichen mit den Werten der Vergangenheit haben wir immer noch eine sehr niedrige Inflationsrate. Aber wir lassen die Phase der sehr niedrigen Inflation gerade langsam hinter uns."

Am deutschen Aktienmarkt haben Anleger trotz
des neuen Kursrutsches an den amerikanischen Börsen die Nerven
behalten. Der Dax gab am Freitagmittag nur wenig nach auf 12 211
Punkte. Auf Wochensicht hat der Dax bisher rund vier Prozent verloren.

Jasper Lawler, Analyst, London Capital Group:

"Europäische Aktien sind im Januar oder in den letzten zwölf Monaten nicht so stark gestiegen wie US-Aktien. Es ging also erst nicht so stark nach oben – ganz natürlich also, dass sie nicht so stark fallen, wenn es runter geht. Sie waren nicht so überbewertet wie in den USA. "

Trotzdem herrschte auch an Europas Börsen Hektik. Der Volatilitätsindex VStoxx kletterte um 9,2 Prozent auf 34,99 Punkte. Das Barometer für die Nervosität der europäischen Aktienanleger notierte so hoch wie zuletzt kurz nach dem Brexit-Votum im Juni 2016.

su mit Reuter, dpa

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