Streit um Frankreichs Wölfe

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Die Schäfer sind mit einem Plan der Regierung, der Wölfen und Schafen gerecht werden soll, gar nicht zufrieden.

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In Frankreich hat die Regierung einen Plan vorgestellt, mit dem man gleichzeitig den Bedürfnissen der zunehmenden Wolfspopulation als auch den Ansprüchen der Schäfer gerecht werden will.

Ziel verfehlt, meinen die Schäfer, die den Wolf als Gefahr für ihre Herden einschätzen.

„Wenn Tiere gerissen werden, ist das ein Angriff auf die Züchter: Auf ihre Arbeit, aber auch auf sie persönlich“, sagt Claude Font, Generalsekretär des französischen Schäferverbandes. „Dadurch sind sie gezwungen, ihre Aufzuchtmethoden zu verändern, sie müssen bei den Schafen übernachten, um sie zu beschützen. Das beeinträchtigt ihren Verdienst, ihr Sozialleben und ihre Familie“, meint Font.

Die Zahl der in Frankreich in freier Wildbahn gesichteter Wölfe lag im vergangenen Jahr bei 360, bis 2023 sollen es laut Regierungsplan 500 sein. Demgegenüber stehen mehr als 11.000 gerissene Schafe im Jahr 2017. Bis zu 40 Wölfe dürfen laut Regierungsplan in diesem Jahr erlegt werden, die Schäfer fordern höhere Abschusszahlen.

Font: „Wir haben der Zielvorgabe von 500 Wölfen bis 2023 nicht zugestimmt. Die Regierung kümmert sich eher um die Wolfspopulation als um den Schutz der Zuchten. Das ist für uns unbegreiflich. Die Umweltschützer kämpfen für ihren Wolf, doch am Abend gehen sie gemütlich nach Hause. Die Schäfer dagegen müssen nachts bei ihren Herden sein“, erläutert er.

Vor allem in den Alpen, in der Provence, im Zentralmassiv und in den Pyrenäen leben die französischen Wölfe. In den 1930er Jahren verschwanden die Tiere aus Frankreich, Anfang der 1990er Jahre nahm die Population wieder zu.

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