Die Entscheidung der Essener Tafel, vorläufig keine weiteren Migranten aufzunehmen, hat bundesweit eine kontroverse Debatte ausgelöst. Auf der einen Seite gibt es Verständnis, auf der anderen teils harsche Kritik.
Die Entscheidung der Essener Tafel, vorläufig keine neuen Migranten aufzunehmen, hat eine kontroverse Debatte in Deutschland ausgelöst.
Während die einen Verständnis für den Schritt zeigen, [kritisieren](
) andere diesen als diskriminierend oder rassistisch. (Reaktionen gibt es unter dem Text).Nur für Deutsche! - Die Tafel in Essen will keine Ausländer*innen mehr registrieren. Anstatt Probleme zu lösen, verbreitet die Tafel damit rassistische Stereotype. https://t.co/GgamlfhZD8
— Humanistischer Pressedienst (@hpdticker) 23. Februar 2018
Tafel-Leiter Jörg Sartor sagt, man habe die Entscheidung getroffen, nachdem der Anteil an Migranten 75 Prozent erreicht habe.
Das Verhältnis sei nicht mehr gewahrt gewesen, und viele deutsche Bedüftige, etwa "die Oma oder die alleinerziehende Mutter", seien nicht mehr gekommen.
Der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbands, Rolf Rosenbrock, forderte eine bessere Ausstattung der Tafeln, damit sie mit einer höheren Zahl an Menschen zurechtkommen.
Das Vorgehen der Essener Tafel sei allerdings "inakzeptabel", man könne das Problem nicht lösen, indem man nach ethnischen Kriterien diskrimiere.
Ähnlich äußerten sich auch andere Landesverbände der Tafeln, etwa in Niedersachsen, Bremen oder Hessen.
Die Tafeln in Deutschland verteilen Lebensmittel kostenlos an Bedürftige. Die Empfänger müssen Sozialleistungen, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen und dies nachweisen.