Matteo Renzi: Der Reformer will zurück

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Von Sabine Sans
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Italiens Sozialdemokraten-Chef und Ex-Ministerpräsident steht laut Umfragen ein historisches Tief bei den Parlamentswahlen bevor.

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Der "Speedy Gonzalez der italienischen Politik" drängt zurück an die Macht: Matteo Renzi, der sich selbst als "Verschrotter" ("il Rottamatore") bezeichnet, kämpft bei den Parlamentswahlen um sein politisches Überleben. Der Chef der Sozialdemokraten wird 2004 zum Präsidenten der Provinz Florenz. 2009 wählt man ihn zum Bürgermeister der Stadt. Jahrelang spricht er davon, dass Italiens alte Politik und Politiker "verschrottet" werden müssten. 2011 gilt er laut einer Zeitschrift als "beliebtester Bürgermeister Italiens".

Vor den Parlamentswahlen 2013 verliert Renzi die Vorwahlen für die Spitzenkandidatur der Demokratischen Partei (PD) gegen Pier Luigi Bersani, dem es nicht gelingt, eine Minderheitsregierung zu bilden. Es folgt das Kabinett von PD-Vizechef Enrico Letta.

Mit fast 70 Prozent wird Matteo Renzi im Dezember 2013 zum Vorsitzenden der Partito Democratico gewählt. Angesichts der deutlichen Wahl und innerparteilichen Forderungen für eine neue Regierung wird Letta zum Rücktritt gedrängt: Im Februar 2014 wird Matteo Renzi als Ministerpräsident vereidigt. In der Folge wächst seine Popularität. Angetreten mit dem Anspruch "jeden Monat eine Reform durchzusetzen", reformiert er das Zivil- und Strafrecht und setzt eine Arbeitsmarktreform durch.

2016 ist ihm eine Verfassungsreform so wichtig, dass er sein persönliches Schicksal damit verbindet: In der Folge tritt Renzi als Ministerpräsident und im Februar 2017 als Parteivorsitzender zurück. Paolo Gentiloni übernimmt die Regierungsgeschäfte. Im April 2017 wird Renzi erneut zum PD-Vorsitzenden gewählt.

Laut jüngsten Umfragen steht den Mitte-links-Demokraten unter der Führung des 43-jährigen Renzi ein historisches Tief bevor.

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