„Weißer“ Märzanfang in Europa - von Schottland bis Südfrankreich schlittern Autofahrer über Fernstraßen

„Weißer“ Märzanfang in Europa - von Schottland bis Südfrankreich schlittern Autofahrer über Fernstraßen
Von Euronews
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Deutschland liegt weiter am Rande eines kräftigen Hochs über Nordeuropa, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Von Osten kommt kalte und meist sehr trockene Arktikluft ins Land. Im Südwesten setzt sich allmählich etwas feuchtere Luft durch

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"Komm mit mir im Frühling nach Venedig

Wo verlor'ne Träume aufersteh'n"

Venedig - ja, Frühling - ja:

Für die Meteorologen hat statistisch am 1. März der Frühling begonnen.

Aber mit den Träumen des Schnulzensängers G.G.Anderson ist das so eine Sache – aktuell liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, „leichter Schneefall», sagt der Wetterbericht  „Die Sonne ist so gut wie nicht zu sehen.“

Und unromantisch geht es im Rest Europas weiter:

In Genf üben die Schneepflüge Formationsfahern auf dem Flughafen, in London ist selbst der Nebel eiskalt. Von Schottland bis Südfrankreich schlittern die Autofahrer über die Fernstraßen - manchmal mit wunderlichen Kühlerfiguren (Polizist in Montpellier).

Und noch wunderlicheren Anhängseln (surfender Weihnachtsmann in Mauguio) - auch in der Mittelmeer-Region.

Die weiteren Aussichten: Wärmer. Aufgepasst, wenn jetzt noch Regen auf die eisigen Straßen fällt.

SPÄTER WINTER IN EUROPA

In DEUTSCHLAND lagen die Höchsttemperaturen am Donnerstag, dem 1. März,
meist im Minus. In vielen Regionen war es dabei aber sonnig. Damit
lässt Deutschland nun aber auch den Höhepunkt der Kältewelle hinter
sich. Von Westen her wird es in den nächsten Tagen milder - aber auch
glatt. In anderen Ländern wie Großbritannien oder Tschechien, aber
auch in der Schweiz, Italien und Frankreich gab es Winterwetterchaos.
In Deutschland sehen sich Autofahrer ab Freitagnachmittag mit
Glättegefahr konfrontiert, wenn ein Regenband übers Land zieht. Die
Folge: In der Nacht zum Samstag fällt in den Hochlagen Schnee, im
Flachland Regen, der auf dem eiskalten Boden sofort gefriert.

Deutschland liegt weiter am Rande eines kräftigen Hochs über
Nordeuropa, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Von Osten
her kommt kalte und meist sehr trockene Arktikluft ins Land. Im
Südwesten setzt sich allmählich etwas feuchtere Luft durch.
Der eisige Frühlingsbeginn ließ die Meere an Schleswig-Holsteins
Küsten weiter zufrieren. Die ostfriesische Insel Juist
(Niedersachsen) war vom Schiffsverkehr abgeschnitten. Bundesweit sind
auch zahlreiche Flüsse und Gewässer vereist. Eisdecken sind meist
aber dünn und deshalb gefährlich. Schneechaos im Norden
Schleswig-Holsteins bescherte am Donnerstag vielen Schülern
Unterrichtsausfall. Autozüge nach Sylt fielen wegen des Wetters aus.

In TSCHECHIEN kostete der Dauerfrost der letzten Tage bereits einige
Menschen das Leben. Die meisten Kälteopfer waren Obdachlose. Die
Heilsarmee lobte eine «gewaltige Welle der Solidarität».

In der eigentlich an Schnee gewöhnten SCHWEIZ wurden einige Städte
vom späten Wintereinbruch überrascht. Der Flughafen Genf schloss für
ein paar Stunden. Auch in Zürich und anderswo blieben Autos liegen,
der Berufsverkehr stoppte. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen. 

In GROSSBRITANNIEN und IRLAND verursachten Schnee, Eis und starke
Winde am Donnerstag den dritten Tag in Folge Verkehrsbehinderungen.
Vor allem in Schottland stand das öffentliche Leben in weiten Teilen
still. Die Polizei rief Menschen dazu auf, nicht zu reisen. Hunderte
Schulen blieben geschlossen. Viele Züge fielen aus. Auch der
Luftverkehr war gestört. Die Flughäfen in Glasgow und Edinburgh waren
vorübergehend geschlossen. Auch am Flughafen London-Gatwick kam es zu
Verspätungen und Ausfällen. Zusätzlich zum Wetterphänomen «Beast from
the East» (Biest oder Bestie aus dem Osten), das Großbritannien kalte
Luft vom Kontinent brachte, zieht nun im Südwesten Sturm «Emma» auf.

In FRANKREICH führte Schnee sogar im sonst milden Süden zu einem
Verkehrschaos. In der Region um Montpellier steckten Hunderte
Autofahrer über Nacht fest. Präfekt Pierre Pouëssel sagte, so viel
Schnee sei in Montpellier seit mindestens 30 Jahren nicht gefallen.
Auch Paris war am Donnerstagmorgen weiß, dort lag allerdings nur eine
dünne Schneedecke. Die Polizei empfahl dennoch, die Autos stehen zu
lassen und öffentliche Verkehrsmitteln zu benutzen.

In ITALIEN waren nach Rom und Venedig am Donnerstag auch Städte wie
Siena, Pisa und Florenz zugeschneit. Züge hatten in weiten Teilen des
Landes Verspätung, Touristenattraktionen wie Giottos Glockentrum und
die Kuppel der Kathedrale von Florenz blieben geschlossen. Seit Tagen
herrscht in Italien ungewöhnlich kaltes Winterwetter, sogar Strände
im Süden des Landes oder Städte wie Neapel waren verschneit.

su mit dpa, AFP

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