Zum ersten Mal seit Ende des Vietnamkriegs ist ein US-Flugzeugträger in dem südostasiatischen Land vor Anker gegangen. Bei dem Besuch geht es auch um China und den Streit um das sogenannte Südchinesische Meer, so Experten.
Es ist das erste Mal seit dem Ende des Vietnam-Kriegs 1975: Ein amerikanischer Flugzeugträger ist in Vietnam, in der Hafenstadt Danang, vor Anker gegangen.
Die "USS Carl Vinson" ist am Montagmorgen mit mehr als 6000 amerikanischen Soldaten an Bord angekommen. Eine Annäherung, um der zunehmenden Konkurrenz aus China entgegenzuwirken, so Beobachter.
Vier Tage soll das nukleargetriebene Schiff im vietnamesischen Hafen bleiben. Zahlreiche Treffen sind geplant - diese dürften die Beziehungen zwischen Hanoi und Washington stärken.
Vietnam und China, beide kommunistische Staaten, streiten sich seit einiger Zeit um mehrere Inseln im sogenannten Südchinesischen Meer. Das kleinere südostasiatische Land steckt aber in einer heiklen Lage, es zählt nämlich zugleich auf wichtige Handelsbeziehungen mit der großen Volksrepublik.
"Was die Sicherheit anbelangt, so haben Vietnam und die USA angesichts des Territorialstreits zwischen China und Vietnam sicherlich ein erhebliches gemeinsames Interesse an der Eindämmung Chinas", sagt der politische Analyst Joseph Cheng. "Es scheint jedoch, dass Vietnam nicht beabsichtigt, ein Verbündeter der USA zu werden. Es geht hier im Grunde um eine Absicherungsstrategie." Anderen Experten zufolge geht es den USA vor allem um eine symbolische Botschaft in Richtung China.
Ein historischer Besuch
In den 1960er-70er Jahren waren in Danang auch viele US-Soldaten an Land gegangen, um an der Seite des Südens gegen den kommunistisch regierten Norden in den Krieg zu ziehen. Die Stadt war damals ein wichtiger Militärstützpunkt für die USA.
Im Vietnam-Krieg wurden im Süden und im Norden des damals noch geteilten Landes mehrere Millionen Menschen getötet. Auf Seiten der USA gibt man die Zahl der gefallenen oder vermissten US-Soldaten mit mehr als 58.000 an.