Nach den US-Strafzöllen hoffen alle auf Sonderregelungen

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Von Sabine Sans mit dpa
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Abhängig von den Zugeständnissen sollen Länder Erleichterungen bekommen.

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US-Präsident Donald Trump hat die Stahl- und Aluminiumzölle verhängt. In 15 Tagen sollen sie in Kraft treten. Kanada und Mexiko bleiben erst mal verschont. Alle anderen Länder sollen jeweils einzeln Erleichterungen bekommen können - abhängig davon, zu welchen Zugeständnissen sie noch bereit sind. Nachlässe gibt es unter anderem beim Nachweis, zur Sicherheit der Vereinigten Staaten beizutragen. Jetzt hoffen alle auf Sonderregelungen:

"Nach Prüfung der Auswirkungen der Strafzölle auf die japanische Industrie werden wir sehen, welche Schritte wir in Abstimmung mit der WTO unternehmen werden. Wir werden die USA auch weiterhin auffordern, uns von diesen Zöllen zu befreien", sagt der japanische Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga.

Neben Japan gibt sich auch Australien optimistisch, eine Ausnahmeregelung zu erreichen. Premierminister Malcolm Turnbull sagte:

"Amerika hat einen Handelsüberschuss mit Australien, einen großen sogar. Und so ist unser Fall ganz einfach, denn egal, ob aus strategischer Sicht, aus Sicht der Wirtschaftsbeziehungen oder ob man das Ganze aus Handelssicht betrachtet, gibt es keinen Grund, Zölle auf australische Stahlexporte in die Vereinigten Staaten zu erheben."

Kanada ist eigentlich sowieso schon auf der sicheren Seite. Trotzdem betont die Außenministerin die freundschaftlichen Beziehungen zu dem Nachbarland:

"Das Kanada irgendeine Art von Sicherheitsbedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen könnte, ist unvorstellbar. In den vergangenen Tagen haben wir intensiv mit unseren amerikanischen Kollegen zusammengearbeitet, um die Ausnahme Kanadas von diesen Zöllen abzusichern. Diese Arbeit geht weiter, und sie wird weitergehen, bis diese Zollangelegenheit vollständig und dauerhaft aufgehoben ist", sagt Chrystia Freeland.

Bei der EU-Kommission, die in Handelsfragen in der Europäischen Union maßgeblich zuständig ist, liegt eine Liste von Produkten, auf die Revanche-Zölle erhoben werden könnten, bereits in der Schublade. Doch bevor eine Eskalationsspirale einen Handelskrieg auslöst, drängen viele auf verhandeln statt vergelten.

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