Lampedusa: Aufnahmelager wird geräumt

Das Aufnahmelager in Lampedusa
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Von Christoph Wiesel mit AFP
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Um Sanierungsarbeiten durchzuführen, will die italienische Regierung das Aufnahmelager auf der Insel Lampedusa vorläufig schließen.

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Die italienische Insel Lampedusa ist für viele Immigranten aus Afrika die erste Auffangstation in Europa, besonders für Tunesier. Jetzt aber soll das Aufnahmelager der Insel für Sanierungsarbeiten vorläufig geschlossen werden. Das teilte die italienische Regierung mit.

Denn die Bedingungen auf Lampedusa sind schlecht. Das Lager ist überfüllt, es gibt Aufstände, Sachbeschädigungen. Eigentlich sollen die Immigranten hier nur kurz unterkommen und dann entweder schnell weitergebracht oder rückgeführt werden

Doch das sei in der letzten Zeit nicht passiert, sagt Salvatore Martello, Bürgermeister von Lampedusa: "Die Immigranten sind mehr als einen, eineinhalb Monate in Lampedusa geblieben, sie saßen fest. Das hat große Probleme gemacht. Tunesier hier haben ihre Unterbringungen eingeschlagen, um festgenommen zu werden und von Lampedusa weggebracht zu werden."

Die italienische Regierung will jetzt handeln. Besonders Arbeiten an der Einzäunung, der Kantine und der Videoüberwachung werden durchgeführt, heißt es. Für die Übergangszeit wird das Lager geräumt, die Immigranten sollen so lange in anderen Aufnahmezentren unterkommen.

Carlotta Sami vom UNHCR sagt: "Wir hoffen, dass es so schnell wie möglich wieder geöffnet wird - unter guten Bedingungen, unter akzeptablen Bedingungen. Denn sehr oft ist Lampedusa für diejeningen, die in internationalen Gewässern gerettet werden, der erste Zufluchtsort, der erste Ort für medizinische Hilfe. Lampedusa bleibt sehr wichtig, um Leben zu retten."

Wie lange die Arbeiten auf der Insel dauern werden, ist unklar. Ein Datum für die Wiedereröffnung ist noch nicht bekannt.

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