Fall Skripal: Boris Johnson beschuldigt Wladimir Putin

Fall Skripal: Boris Johnson beschuldigt Wladimir Putin
Von Sabine Sans mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Russland hat Ermittlungen eingeleitet und angeboten, mit den britischen Kollegen zusammenzuarbeiten.

WERBUNG

Der britische Außenminister Boris Johnson hat Wladimir Putin für das Attentat auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal verantwortlich gemacht. Bei einer Veranstaltung mit seinem polnischen Amtskollegen Jacek Czaputowicz am World War Two Bunker in Uxbridge nördlich von London sagte er:

"Wir liegen im Streit mit Putins Kreml und mit seiner Entscheidung. Denn wir halten es für höchst wahrscheinlich, dass es seine Entscheidung war, zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg ein Nervengift auf den Straßen Großbritanniens, auf den Straßen Europas einzusetzen", sagte Johnson.

Skripal und seine Tochter waren am 4. März bewusstlos ((auf einer Parkbank)) in der südenglischen Stadt Salisbury entdeckt worden. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer des Nervengifts Nowitschok, das in der Sowjetunion entwickelt worden war.

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe umgehend zurück. Man habe Ermittlungen wegen des versuchten Mordanschlags auf Skripals Tochter eingeleitet. Die russischen Ermittler seien zu einer Zusammenarbeit mit den britischen Kollegen bereit. 

Jede Erwähnung Putins in diesem Zusammenhang sei eine "schockierende und unverzeihliche Verletzung der diplomatischen Anstandsregeln". Man habe bereits auf verschiedenen Ebenen deutlich gemacht, dass Russland "nichts mit dieser Geschichte zu tun habe".

Unterdessen laufen die britischen Ermittlungen auf Hochtouren. Nach Medienberichten könnte das bei dem Anschlag verwendete Nervengift im Koffer von Skripals Tochter nach Großbritannien gelangt sein.

Als Reaktion auf die Sanktionen Londons in der Giftanschlag-Affäre will Russland nun britische Diplomaten ausweisen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Fall Skripal: Woher kommt das Nervengift?

Russland verweist 23 britische Diplomaten des Landes

Im Mordfall Skripal stehen alle Bündnispartner hinter London