Fall Skripal: Woher kommt das Nervengift?

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Von Sabine Sans mit dpa
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Russische Vertreter haben behauptet, dass das Toxin auch aus dem Westen stammen könne.

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Neue Vorwürfe im Fall Skripal: Russische Vertreter haben behauptet, dass das Nervengift auch aus Ländern wie Tschechien, der Slowakei, Schweden, den USA oder Großbritannien stammen könne. In einem BBC-Fernsehinterview sagte Wladimir Tschischow, Russlands Vertreter bei der EU:

"Wenn man ein Nervengift oder was auch immer hat, untersucht man es anhand bestimmter Proben, die man in seinen Labors aufbewahrt. Und Porton Down ist, wie wir alle wissen, die größte militärische Einrichtung im Vereinigten Königreich, die sich mit der Erforschung chemischer Waffen beschäftigt. Und es liegt nur acht Meilen von Salisbury entfernt."

Die britische Regierung hat die Vorwürfe nach BBC-Angaben als "Unsinn" abgetan. Unabhängige Experten sollen nun Proben des bei dem Attentat verwendeten Gifts untersuchen:

"Wir erwarten jetzt einige technische Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen aus Den Haag, die nach Großbritannien kommen werden. Wir werden ihnen die Proben zur Unterschung überlassen. Sie haben viel Fachwissen. Sie werden sie in international renommierten Labors testen", sagte der britische Außenminister Boris Johnson. Russland habe in den vergangenen zehn Jahren das verbotene Nervengift Nowitschok produziert. Dafür gebe es Beweise, so der britische Außenminister weiterhin. Außerdem kündigte er an, am Montag die EU-Außenminister über den Fall zu informieren und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu treffen.

Als Vergeltung auf die britischen Strafmaßnahmen ordnete Moskau an, 23 britische Diplomaten auszuweisen. Zudem verbot Russland den Betrieb des britischen Generalkonsulats in St. Petersburg und des Kulturinstituts British Council im Land.

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