Augenzeuge des Großbrandes in Sibirien: "Der Feueralarm hat nicht funktioniert"

Augenzeuge des Großbrandes in Sibirien:  "Der Feueralarm hat nicht funktioniert"
Copyright  REUTERS/Konstantin Nagovitsyn NO RESALES. NO ARCHIVE.
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Angehörige von Opfern und andere Trauernde legten an einer improvisierten Gedenkstätte im sibirischen Kemerowo Blumen und Stofftiere nieder.

WERBUNG

In der Nähe des Unglücksortes in Kemerowo ist eine provisorische Stätte in Gedenken an die Opfer des Großbrandes eingerichtet worden. Das Einkaufszentrum "Winterkirsche" war wegen des Ferienbeginns gut besucht. Es verfügte über ein Kino sowie ein Tiergehege und war deshalb unter Jugendlichen wie Kindern beliebt.

Eine junge Frau hat den Ausbruch des Gro´ßbrandes aus nächster Nähe miterlebt: "Wir wollten eigentlich wie immer in den vierten Stock zu den Computerspielen. Einige gingen gerade hoch, als plötzlich überall Rauch und Feuer war. Alle liefen davon, durften aber nicht raus. Die Sicherheitsleute haben ihnen das gesagt, es waren die Männer in Uniform."

"Was haben die genau gesagt?"

"Man sollte das andere Treppenhaus benutzen, auf der anderen Seite. Also rannten die Mädchen dahin."

Ein Gebäude in der Nähe des EKZ dient als Anlaufpunkt für Angehörige von Opfern. An einer Wand hängen Listen von Personen, die vermisst werden.

Eduard Kovalevsky hat seine beiden Kinder bei dem Brand verloren. Er zeigt Reportern Bilder von ihnen auf seinem Handy, bevor er zu weinen anfängt: "Das ist meine Tochter, Svetlana Kovalevskaya. Sie ist fünf. Und dies ist Yegor. Er wäre am 3. April elf geworden. Meine Kinder waren mit einer Bekannten von mir unterwegs. Sie rief mich an und flehte um Hilfe, weil sie keine Luft mehr bekamen. Im Hintergrund weinten Kinder."

Augenzeuge Danila Plyut berichtete: "Panik, Chaos, die Leute liefen weg. Dann wurde es dunkel, die Lichter gingen aus. Die Fahrstühle funktionierten nicht mehr. Die Menschen liefen herum, viele stürzten dabei. Der Feueralarm hat nicht funktioniert."

Russische TV-Sender berichteten, zwei Menschen seien aus Fenstern des brennenden Komplexes gesprungen und hätten überlebt.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Fernsehturm in Russland gesprengt

Russlands EU-Botschafter: "EU-Standpunkt dient Selbsterfüllung"

"3000 Verstöße": Beobachter kritisieren Russland-Wahl