Risiko für US-Wirtschaft: US-Notenbankerin warnt vor Handelstreit

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Von Euronews
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Ein möglicher globaler Handelskrieg könnte nach Ansicht von US-Notenbankerin Loretta Mester die Entwicklung der US-Wirtschaft bremsen. Der Streit der USA mit China und Europa über US-Zölle und die Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta führten zu Unsicherheit.

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Ein möglicher globaler Handelskrieg könnte nach Ansicht von US-Notenbankerin Loretta Mester die Entwicklung der US-Wirtschaft bremsen.

Der Streit der USA mit Handelspartnern wie China und Europa über US-Zölle sowie die Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta führten zu einer Unsicherheit. “Diese Unsicherheit könnte noch eine Weile anhalten”, sagte die Chefin der Fed von Cleveland. Inwieweit die US-Wirtschaft darunter leiden werde, hänge von der Reaktion der Handelspartner ab.

Gegenwärtig erwartet sie, dass das Wachstum der US-Wirtschaft in diesen und im nächsten Jahr etwas über der Rate von 2,5 Prozent aus dem vergangenen Jahr liegt. Sie befürworte eine kontinuierliche Erhöhung der Zinsen, um eine Überhitzung zu verhindern. “Wenn sich die Wirtschaft entwickelt wie ich es erwarte, wäre eine schrittweise Erhöhung der Zinsen in diesem und im nächsten Jahr angemessen”, sagte Mester.

Die Fed hatte vergangene Woche den Leitzins auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent angehoben und für 2018 zwei weitere Schritte nach oben signalisiert. Auch kommendes Jahr sollen drei Mal die Zinsen erhöht werden.

ANGST VOR HANDELSKRIEG

US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Freihandel zu begrenzen und amerikanische Unternehmen zu verpflichten, im Inland zu produzieren. Neue US-Zölle auf Stahl und Aluminium waren vor wenigen Tagen in Kraft getreten – Hauptziel: Trump hofft, mit den Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium verlorengegangene Industriejobs in die USA zurückholen zu können. In dem Sektor gibt es weltweit riesige Überkapazitäten, besonders in China. Bei Stahl-Einfuhren in die USA wird ein Zuschlag von 25 Prozent fällig, bei Aluminium-Importen von 10 Prozent. Neben der EU sind auch Kanada, Mexiko, Brasilien, Argentinien, Australien und Südkorea vorerst von den Schutzzöllen ausgenommen.

Die chinesische Regierung kündigte Vergeltungsmaßnahmen an. Das chinesische Handelsministerium erstellte nach eigenen Angaben eine Liste mit 128 Produkten, die mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten. Einfuhren von amerikanischem Schweinefleisch sollen mit einem Zuschlag von 25 Prozent belegt werden, für einzelne Stahl- und Agrarprodukte sind 15 Prozent im Gespräch.

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