UNO zu Gaza-Protesten: Tödliche Gewalt darf nur allerletztes Mittel sein

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Von Euronews
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Bei massiven Zusammenstößen mit der israelischen Armee sind im Gazastreifen mindestens 17 Palästinenser getötet worden, so der Vertreter der Palästinenser bei den Vereinten Nationen, Rijad Mansur. Mehr als 1.400 Demonstranten wurden demnach beim sogenannten "Marsch der Rückkehr" verletzt.

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Bei massiven Zusammenstößen mit der israelischen Armee sind im Gazastreifen mindestens 17 Palästinenser getötet worden, so der Der Vertreter der Palästinenser bei den Vereinten Nationen, Rijad Mansur. Mehr als 1.400 Demonstranten wurden demnach beim sogenannten "Marsch der Rückkehr" verletzt, die meisten durch Tränengas. 

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, hat eine unabhängige und transparente Untersuchung der Gewalt bei den Palästinenserprotesten im Gazastreifen gefordert.

Guterres verlange Aufklärung darüber, wie Menschen getötet oder verletzt wurden, sagte der Sprecher des Generalsekretärs. Guterres rufe zudem alle Verantwortlichen auf, auf Handlungen zu verzichten, die zu weiteren Opfern führen können.

Der UN-Sicherheitsrat war wegen der Gewalteskalation in der Nacht zum Karsamstag auf Antrag Kuwaits in New York zusammengetreten.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sagte in einer Erklärung, dass Israel für die Gewalt verantwortlich sei und rief einen nationalen Tag der Trauer aus.

Die israelischen Sicherheitskräfte hatten am Freitag nach Darstellung der Rettungskräfte in Gaza neben Tränengas und Gummigeschossen auch scharfe Munition eingesetzt. Insgesamt versammelten sich entlang der 65 Kilometer langen Grenze zehntausende Palästinenser und forderten auf Initiative der radikal-islamischen Hamas ein Recht auf Rückkehr in jene Dörfer und Städte, aus denen ihre Familien bei der Gründung Israels 1948 geflüchtet oder vertrieben worden waren. Die israelische Armee schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 30.000.

70 JAHRE ISRAEL

Die Protestaktion fiel mit dem Karfreitag und dem Beginn des jüdischen Pessachfestes zusammen und soll noch sechs Wochen weitergehen.

Anlass sind die Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser begehen den
15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700 000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden. Am 14. Mai wollen die USA zudem die US-Botschaft in Jerusalem eröffnen.

Die Vereinten Nationen befürchten, dass sich die Lage im Gazastreifen in den kommenden Tagen noch verschlechtern könnte. Israel müsse seine Verpflichtungen im Rahmen der Menschenrechte erfüllen, sagte der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs Tayé-Brook Zerihoun. Tödliche Gewalt dürfe nur als letztes Mittel eingesetzt werden, sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat.

Nach den blutigen Unruhen im Gazastreifen blieben am Samstag im Westjordanland und in Ost-Jerusalem die Läden geschlossen. Der Generalstreik bezog sich auch auf Privatschulen, die samstags offen sind.

su mit Reuters

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