Schwarzer Dienstag in Paris: "Wir werden als Geiseln genommen!"

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Von Anja Bencze
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Der erste große Streiktag war nervenaufreibend: Hartgesottene schafften es bis Paris. Andere gaben vorher auf.

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**Fast gar nichts ging mehr am schwarzen Dienstag in Paris. Wer konnte, quetschte sich einen der seltenen Züge. Nur einer von fünf fuhr am Morgen zum Auftakt der massiven Streikwelle gegen die geplante Bahnreform. 
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Solidarität mit den Streikenden, ja, sagt eine Frau an der Gare de Lyon. Aber sie könne nicht verstehen, warum sie auf einem Bahnsteig stehen musste und alle Ausgänge blockiert waren. "Wir werden als Geiseln genommen!"

Eine andere Frau berichtet: "Manchen wurde schlecht, andere drückten auf den Alarmknopf. Es war sehr schwer, den Zug zu verlassen. Das habe ich noch nie erlebt."

Hartgesottene schafften es bis Paris. Andere gaben vorher auf. "Es fuhren zwei Züge , aber die waren total überfüllt. Das hat keinen Sinn", sagte eine junge Frau und verlässt den Vorstadtbahnhof wieder.

Im französischen Parlament mahnte Premierminister Édouard Philippe, auch die Rechte der Bahnkunden zu wahren. "Niemand hier würde es akzeptieren, das Streikrecht infFrage zu stellen", so Philippe." Aber wenn Streikende respektiert werden müssen, dann auch die Millionen Franzosen, die zur Arbeit fahren müssen, weil sie keine andere haben, weil sie arbeiten wollen, auch sie müssen wir respektieren."

Weniger angespannt war die Lage auf den französischen Flughäfen. Trotz Streiks hoben 75 Prozent der Air-France-Maschinen ab. Dennoch kam es zu massiven Verspätungen, nicht nur in Frankreich, sondern im gesamten europäischen Flugraum wegen einer technischen Panne, wie die Fluglotsen von Eurocontrol mitteilten

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