Die belgische EU-Zentrale hat ein Verfahren der EU am Hals, weil es Umweltregeln missachtet.
WERBUNGBrüssel ist nicht nur die Hauptstadt Europas, sondern gehört auch zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung auf dem Kontinent.
Eine der Ursachen ist der hohe Anteil von Dieselautos.
Eine Bürgerinitiative sorgt sich um das Risiko von Feinstaubpartikeln für die Gesundheit.
Ausgrüstet mit einem hochmodernen Meßgerät, g ehen Mitglieder durch die Straßen, um vor allem die Brüsseler Mitbürger über die Luftqualität aufzuklären.
Leute, die in Brüssel nahe der großen Ausfallstraßen wohnten, litten häufiger an Atemerkrankungen, vor allem Kinder zwischen zwei und fünf, sagt Lieving Chemin von der Bürgerinitiative BRALI.
Diese Kinder hätten ein größeres und langfristiges Asthma- und Lungenkrankheitsrisiko als andere.
Nach Angaben der Brüsseler Regionalregierung, verursacht die Luftverschmutzung in der belgischen Hauptstadt jedes Jahr den Tod von mehr als 600 Menschen.
Die Konzentration von Feinstaubpartikeln pro Kubikmeter ist doppelt so hoch wie der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation.
"Ich bin in Brüssel geboren, aber ich merke schon, dass die Luft im Laufe der Jahre schlechter geworden ist. Das ist ein Problem. Selbst die Kinder merken es - manchmal wird ihnen schlecht davon", sagt ein Mann.
Die zahlreichen engen Gassen Brüssels bringen oft den Verkehr zum Erliegen. In solchen Momenten ist die Feinstaub-Konzentration am höchsten.
Nach Ansicht des Greenpeace-Experten Joeri Thijs macht der starke Pendlerverkehr die Lage nur noch schlimmer.
Dies müsse auf oberster staatlicher Ebene gelöst werden und nicht von den Regionen Flandern und Wallonien.
Die Menschen müssten davon überzeugt werden, statt des Autos lieber Bus und Bahn zu nehmen. Das kann die Stadt aber nicht allein tun.
Die EU-Kommission startete unterdessen ein Verfahren gegen Belgien, weil es sich nicht an die EU-Regeln zur Luftqualität hält.