"Krankhafter Ehrgeiz": Iran hetzt gegen saudischen Kronprinzen Salman

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Von Kirsten Ripper mit dpa, Reuters
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Nachdem Mohammed bin Salman Schritte auf Israel zu gemacht hat, hetzt Teheran gegen den Konprinzen von Saudi Arabien.

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Nachdem Mohammed bin Salman - auch MBS genannt - angedeutet hatte, Saudi Arabien könne das Existenzrecht Israels anerkennen, hetzt der Iran gegen den Kronprinzen. Tatsächlich beruht die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel vor allem auf einem gemeinsamen Gegner: dem Iran. Der Iran sieht Israel als Erzfeind, im Jemen führen der Iran und Saudi Arabien eine Art Stellvertreterkrieg.

Nach Salmans versöhnlichen Worten zu Israel kommt jetzt harsche Kritik aus Teheran.

Der Sprecher des iranischen Außenminiseriums Bahram Ghassemi sprach vom "chronischen krankhaften Ehrgeiz" Salmans. Der politische Ehrgeiz dieses "Neuankömmlings" sei in der Zwischenzeit zu einer "unheilbaren Krankheit" geworden. Um seine politischen Ziele umzusetzen, sei der Kronprinz bereit, Milliarden Dollar auszugeben und "unsinnige und beschämende Äußerungen" zu machen. Der saudische Kronprinz wisse noch nicht einmal, wo Israel und Palästina liegen. Salman wisse auch nicht, was das palästinensische Volk in den vergangenen 70 erleiden musste.

Der traditionelle Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat auch eine religiöse Komponente, sie vertreten verschiedene Glaubensrichtungen des Islam: im Iran leben vorwiegend Schiiten, in Saudi-Arabien vorwiegend Sunniten. Beide Länder kämpfen um die Vormachtstellung in der Region.

Auf der internationalen Bühne stehen Saudi-Arabien und der Iran nicht nur im Jemen, sondern auch in Syrien auf unterschiedlichen Seiten. Der Iran unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, Saudi-Arabien die westliche Militärallianz.

Bandar Algaloud/Courtesy of Saudi Royal Court/Handout via REUTERS
Salman bei Lockheed MartinBandar Algaloud/Courtesy of Saudi Royal Court/Handout via REUTERS

Bei seiner aktuellen USA-Reise besuchte Mohammed bin Salman den Flugzeugbauer- und Rüstungsproduzenten Lockheed-Martin in San Francisco.

Saudi-Arabien hat sich in den vergangenen Monaten mehr und mehr dem US-Präsidenten angenähert. Donald Trump hat enorme Waffenverkäufe an Riad angekündigt, dem Iran gegenüber vertritt der US-Präsident eher harte Positionen. So hat er mehrmals das Nuklearabkommen mit Teheran in Frage gestellt.

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