Ein Herz für Chico? Kampfhund schon 2011 als gefährlich angesehen

"Lasst Chico leben" fordern bisher fast 270.000 Menschen
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Von Kirsten Ripper mit dpa
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Nicht nur Hannover diskutiert über Hund Chico, der zwei Menschen totgebissen hat. In einer Petition fordern 270.000, das Tier solle weiterleben dürfen.

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Im südhessischen Bad König hat ein Kampfhundmischling ein sieben Monate altes Baby in den Kopf gebissen. Der Säugling - ein Junge - starb im Krankenhaus. Nach Angaben der Polizei könnte es sich bei dem Hund der Familie um einen Staffordshire-Mix handeln.

Fast alle, die das hören, denken an die schreckliche Geschichte aus Hannover, wo am 4. April 2018 ein Staffordshire-Terrier-Mischling eine 52-jährige Frau und ihren 27-jährigen Sohn totgebissen hatte.

In diesem Fall stehen mittlerweile die Behörden im Kreuzfeuer der Kritik. Offenbar wurde der Hund mit Namen Chico vom Sohn in einem Metallzwinger gehalten. Die Mutter saß im Rollstuhl und der Sohn war krank. Beide waren offenbar kaum mit dem Hund draußen und schickten ihn stattdessen auf den Balkon.

Laut RP-Online stellte eine Tiertrainerin 2011 fest, dass Chico gefährlich ist. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat dem NDR erklärt, dass "kaum erklärlich" sei, warum das der Hund seinem Halter nicht entzogen wurde.

Laut HAZ hatte sich der Sohn den Hund vor 13 Jahren angeschafft, um die Mutter vor ihrem gewalttätigen Ex-Mann, dem Vater der Familie zu schützen. Er soll sie "in den Rollstuhl geprügelt haben".

Etwa 270.000 Hundefreunde haben eine Petition auf Change.org unterschrieben, die fordert "Lasst Chico leben!¨" Dort finden sich Tierliebhaber zusammen, mehr als 800 stimmen Corina Ludwig zu, die schreibt "Chico verdient eine 2. Chance bei einer hundeerfahrenen Person. Bitte helfen Sie ihm dabei, endlich artgerecht und liebevoll sein Leben zu geniessen."

Sogar die internationale Presse hat sich für diese Petition interessiert.

Die Hannoversche Allgemeine berichtet ausführlich über den Fall und veröffentlicht Leserkommentare. Kein Thema hat die Menschen in Hannover in diesem Jahr bisher so bewegt, wie der Fall des Staffordshire-Terriers Chico, schreibt die Zeitung.

Weitere Quellen • HAZ

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