Happy Birthday, Tallinn Music Week!

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Von Anja Bencze
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Highlights von der #tallinnmusicweek: Suzi Wu, Ätna,Ivan Dorn und - Maria Minerva!

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Mit einem ganz besonderen Geburtstagskonzert eröffnete die diesjährige Tallinn Music Week: Weltklasse-Dirigent Kristjan Järvi, das New Yorker Absolute Ensemble und viele Gäste. Estland feiert in diesem Jahr 100 Jahre Unabhängigkeit – und seit 10 Jahren gibt es die Music Week. Grund genug zu feiern mit der für das Showcase Festival typischen Mischung aus Pop, Punk, Folk, Jazz und Avantgarde.

Gut 260 Musiker aus rund 30 Ländern hatte dies diesjährige Jubiläumsausgabe zu bieten. Bemerkenswert in diesem Jahr: besonders viele Frauen. Musikerinnen mit starken Stimmen und starken Botschaften.

Suzi Wu

Zum Beispiel die blutjunge Punkrockerin Suzi Wu aus London. “Teenage Witch” heißt ihre erste EP und hat die Kritik begeistert. Der frische Sound wurde ihr quasi in die Wiege gelegt.

Suzi Wu: “Als ich klein war, schaute ich meinem Vater zu, wenn er Gitarre spielte und wollte selber unbedingt spielen. Gesungen habe ich schon immer. Ich war im Chor und bin sehr gerne in die Kirche gegangen, um mit dem Chor zu singen. Aber eine Gesangsausbildung hatte ich nie. Ich habe einfach eine gute und vor allem eine laute Stimme.”

Ätna

In explosive Klangwelten entführt das deutsche Jazz-Electro-Duo Ätna. Inéz Schaefer und Demian Kappenstein lernten sich an der Dresdner Musikhochschule kennen und beschlossen, zusammen Musik zu machen.

Demian Kappenstein: “Am Anfang war das eher Richtung Jazz und Weltmusik in einem Quintett und dann haben wir sehr bald gemerkt, dass wir auch Lust haben zu zweit sehr aufgeräumt und minimalistisch Musik zu machen. Und haben uns dann mit dem Berliner Produzenten Moses Schneider verbandelt. Und der hat dann mit uns zusammen die Liebe zur Elektronik in unserem Sound entdeckt. Und seitdem ist diese sub-mäßige und elektronische Note mit dabei.”

Besonders beeindruckend ist die Stimme von Inéz Schaefer. “Das Effektgerät, mit dem ich arbeite, hatte ich vor dem Studium, da war ich 19 oder 20, von meinem Vater zu Weihnachten geschenkt bekommen – und erst mal wieder in die Ecke gestellt”, sagt sie. “Erst nach dem Studium habe ich wieder diese Kiste heraus geholt, nachdem ich relativ viel alleine mit meiner Stimme verbracht hatte.”

Eine erste viel gelobte EP ist bereits erschienen. Im Herbst wollen die beiden ein Album auf Vinyl herausbringen und dann auf Tour gehen.

Ivan Dorn

Eine echte Stimmungsbombe ist der ukrainische DJ, Produzent und Sänger Ivan Dorn. OTD heißt sein erstes englischsprachiges Album (Abkürzung für ‘Open The Dorn’) aufgenommen in L.A., eine kraftvolle Mischung.

Ivan Dorn: “Es enthält Funk, Hiphop, House, Electro, Indie Dance, alternative Pop. Es ist alles auf einmal.
Frage: “Deswegen der Titel: ‘Open The Dorn’?
Ivan Dorn: “Ganz genau, man öffnet die Tür und sieht, welches Genre es ist. Das Dorn-Genre.”

Zum Beispiel der Song “Afrika”, Energie pur. Gerade ist ein neues Video zu dem Song erschienen, gedreht in Uganda mit Tänzern der Truppe Masaka Kids Africana. Mit dem Wohltätigkeitsprojekt soll der Bau einer Musikschule und eines Heims für die Kinder finanziert werden.

Maria Minerva

Ein weiteres Highlight auf der Tallinn Music Week: die heißkalte Electro-Pop-Diva Maria Minerva, ein erfolgreicher estnischer Musikexport. Seit fünf Jahren lebt sie in Los Angeles und sorgt mit ihrem ganz speziellen Sound für viel Aufsehen. Die Sängerin ist außerdem bei der Umweltschutzpartei Grüne Estlands aktiv.

Und danach? Station Narva!

Eine Geburtstagstorte gab es nicht zum 10. Jubiläum – dafür ein Überraschungskonzert. Rapper Arop spielte auf einer Spiegelkiste an Tallinns größter Straßenkreuzung. Welche Pläne hat die Music Week für die Zukunft? Na klar – noch ein Festival, sagt die Gründerin und Direktorin der Tallinn Music Week Helen Sildna: “Im September starten wir ein nagelneues Festival im Nordosten Estlands an der Grenze zwischen Russland und EU. Die Stadt heißt Narwa, 96 Prozent der Bevölkerung sind russischsprachig, eine Industriestadt. Genau dorthin bringen wir das Festival.”

Außerdem will das Festival Narwa bei der Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2024 unter dem Motto #narvaisnext unterstützen.

Narva is aiming to become the European capital of culture in 2024 https://t.co/UC6ufNFMdG#estoniapic.twitter.com/oqDvXqYbC6

— Helen Wright (@HelenWKWright) 1 février 2018

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