Keine Überlebenschance mehr für Tengelmann-Chef

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Von Christoph Debets
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Familie gibt Hoffnung auf, Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub noch lebend zu finden.

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Die Familie Haub hat die Hoffnung aufgegeben, den vermissten Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub noch lebend zu finden. Nach mehr als sieben Tagen "in den extremklimatischen Bedingungen eines Gletschergebietes" bestehe keine Überlebenswahrscheinlichkeit mehr, teilte Tengelmann im Namen der Familie mit. Daher werde die Überlebendensuche nun auf eine Bergungssuche umgestellt.

"Dieses Unglück ist sowohl für die Familie Haub als auch das gesamte Familienunternehmen eine furchtbare und für alle unfassbare Tragödie", sagte Tengelmann-Sprecherin Sieglinde Schuchardt.

Haub war am vergangenen Samstagmorgen allein zu einer Skitour am Klein Matterhorn in der Schweiz aufgebrochen und am Nachmittag nicht wie verabredet in ein Hotel in Zermatt zurückgekehrt. Mit einer Seilbahn war der Manager am Morgen zur Bergstation gefahren, die auf

3820 Metern liegt. Von dort aus gibt es Abfahrten Richtung Zermatt und Italien. In welche Richtung er aufbrach, ist unbekannt. Gegen 8.30 Uhr sendete sein Handy das letzte Signal. Seine Spur verlor sich.

Die Familie hatte am nächsten Morgen Alarm geschlagen und den Rettern unbegrenzte finanzielle Mittel für die Suche zur Verfügung gestellt. Die gestaltete sich vor allem wegen des Wetters schwierig. Zeitweise waren 60 Rettungskräfte auch mit Hubschraubern in dem schwierigen Terrain auf Schweizer und italienischer Seite im Einsatz.

In der Region gibt es Tausende Gletscherspalten, teils Hunderte Meter tief. Die Einsatzkräfte seilten sich in die bekanntesten Spalten ab und leuchteten sie aus. Doch von Haub gab es zunächst keine Spur. Bereits nach vier Tagen sah der leitende Rettungsarzt Axel Mann nur noch eine minimale Überlebenschance. Haub war nur leicht bekleidet. Er wollte für ein Skirennen trainieren.

Die Familie betonte am Freitag, die Suche werde fortgesetzt, um Karl-Erivan Haub unbedingt zu bergen. Das Familienunternehmen übernehme auch dafür alle anfallenden Kosten.

Das Vermögen der Unternehmerfamilie wurde zuletzt vom "Manager-Magazin" auf rund 4,2 Milliarden Euro geschätzt. Zu dem Familienimperium gehören unter anderem Deutschlands größter Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi.

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