Frankreich: Protest gegen Regierung weitet sich aus

In Frankreich haben sich Angestellte unterschiedlicher Gewerbe und Studenten dem Streik der Eisenbahner angeschlossen.
Ein Bauarbeiter in Lyon sagt, es komme bald der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe. Man sei hier, um die Eisenbahner zu unterstützen. Angestellte aus dem Gesundheitswesen und Studenten hätten sich ihnen angeschlossen, meint er.
Nach Angaben des Gewerkschaftsbundes CGT gingen landesweit rund 300.000 Menschen auf die Straße, um gegen die Reformpolitik der Regierung zu protestieren. Dem Innenministerium zufolge waren es knapp 120.000 Demonstranten.
Der Rechtswissenschaftler Guillaume Protière von der Universität Lumière-Lyon-II, sagt: „Die Regierung hat es geschafft, die Position der Eisenbahner als überprivilegiert darzustellen. Das ist für manche übertrieben, doch das führt dazu, dass der Kampf der Eisenbahner nicht von allen gutgeheißen wird. Die Meinung, dass man als Beamter Privilegien genießt - was nicht stimmt - ist in der öffentlichen Meinung sehr weit verbreitet.“
Die französische Regierung will, dass die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF Ausgaben senkt, die Angestellten sträuben sich auch gegen die geplante Öffnung des Schienennetzes für private Firmen.
„Nach diesem Tag des Zusammenschlusses der Kräfte bauen die Eisenbahner auf die Unterstützung der Angestellten aus dem Privatsektor, die bislang recht still waren, und auf die Studenten, deren Aktionen sich auszuweiten scheinen“, so euronews-Reporter Cyril Fourneris in der französischen Stadt Lyon.