Molenbeeks Kampf, ein normaler Stadtteil zu sein

Molenbeeks Kampf, ein normaler Stadtteil zu sein
Von Stefan Grobe
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Brüsseler Gemeinde gilt vielen als Brutstätte des Dschihadismus

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Der Brüsseler Arbeiter- und Immigranten-Stadtteil Molenbeek - oft als Brutstätte des radikalen Dschihadismus in Europa bezeichnet.

Entsprechend gut sind die Enwohner auf belgische und internationale Medien zu sprechen.

Ausgerechnet hier hat sich ein digitales Start-up-Unternehmen niedergelassen mit Namen Molengeek.

"Für uns sind die Jugendlichen aus Molenbeek ein idealer Talentschuppen", sagt Molengeek-Gründer Ibrahim Ouassari.

"Diese Jugendlichen haben ihren Wert in der Gesellschaft, und ich betrachte sie wirklich als die Lösung und nicht als ein Problem wie gewisse Medien."

Das hört man im Rathaus von Molenbeek gern.

Hier tut man alles, um eine Ghettoisierung zu vermeiden.

"Ganz wichtig sind dabei Erziehungs- und Bildungsprogramme, die wir erfolgreich gestartet haben", sagt Françoise Schepmans, die Bürgermeisterin von Molenbeek.

"Wir wollen auch, dass sich die Bürger besser verstehen und austauschen, nur so gelingt uns das Zusammenleben.

Gerade für Jugendliche bieten wir viele kulturelle und sportliche Aktivitäten an, die sich am Ende für die ganze Gemeinde auszahlen."

Doch der Ruf, eine Terroristen-Brutstätte zu sein, ist schwer abzuschütteln.

Erst recht im Ausland. Dort ist Molenbeeks Bild sehr einseitig.

"Als ich zum ersten Mal nach Molenbeek, war ich schon nervös, ich hatte ja gehört, was passiert war", sagt der britische Informatikstudent Sam Wilkinson.

"Aber vom ersten Tag an musste ich feststellen, die Menschen sind sympathisch, hilfsbereit und freundlich."

Ob die Ent-Radikalisierungsbemühungen Molenbeeks am Erfolg haben, wird sich zeigen.

Die Gemeinde sieht sich auf dem richtigen Weg.

Am Ende, so hört man, will Molenbeek nur eins: ein normaler Stadtteil sein.

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