Eisenbahner in Frankreich: "Alle müssen streiken"

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Von Euronews mit afp, dpa
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Französische Eisenbahner bereiten sich auf den elften Streiktag seit Anfang des Monats vor.

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Der Streik der Eisenbahner geht in Frankreich weiter, eine Demonstration folgt einer anderen: In der französischen Stadt Lyon bereiten sich Mitglieder des Gewerkschaftsbundes CGT bereits auf den 11. Tag des Protests gegen die Bahnreform der Regierung vor.

Für viele ist die Bewegung bereits ein Erfolg. Das meint auch Laurent Aubeleau von der CGT in Lyon: "Seit dem 3. April läuft der Streik gut, sei es während der Streiktage oder auch zwischendurch. Wir haben über Bahnfrachten gesprochen, die Produktionsanlagen werden gestört, ob in der Automobil- oder in der Bauindustrie. Es gibt Züge, die nicht mehr ankommen, und die die Fabriken nicht mehr beliefern. Es fängt an, effektiv zu sein."

Sein Kollege Olivier Cellard schließt eine Verlängerung der Streikbewegung nicht aus. "Es ist eine langfristige Bewegung, die angesichts des bis Juni andauernden Zeitplans des Gesetzgebers massiv sein muss. Wir passen die Modalitäten also an", sagt er. Auf die Frage, ob es auch länger als Juni dauern könnte, antwortet der Franzose: "Wir schließen nichts aus."

"Wir wollen den Streik verstärken"

Am Streikkalender hat sich bisher nichts geändert: An zwei von fünf Tagen wird nicht gearbeitet. Die Gewerkschaften hatten insgesamt 36 Streiktage bis Ende Juni angesetzt.

Frankreichs Ministerpräsident Edouard Philippe hat Gespräche für den 7. Mai angekündigt. Einige sind der Ansicht, dass der Kampf nun erst richtig losgehen wird.

"Wir wollen den Streik verstärken. Er ist bereits sehr stark bei der SNCF. Am Montag und am Dienstag gab es einen sehr starken Streik. Wir wollen ihn noch verstärken. Eisenbahner, die sich noch nicht im Streik befinden oder die sich Fragen stellen: Wir müssen jetzt stark sein, alle müssen streiken, auch ab Freitagabend", sagt ein Eisenbahner vor dem Lyoner Bahnhof Part-Dieu.

Die französische Regierung will, dass die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF Ausgaben senkt. Die Angestellten protestieren unter anderem gegen die geplante Öffnung des Schienennetzes für private Firmen.

**Reporter Maxime Bayce für Euronews in Lyon:
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"Nach zehn Streiktagen ist die Gewerkschaftsfront noch einig und der Streik könnte lange dauern. Der Lohnverlust könnte dann für einen streikenden Eisenbahner erheblich sein: Zwischen 300 und 400 Euro pro Monat."

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