Armenien steht vor dem Machtwechsel

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Copyright REUTERS/Gleb Garanich
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Oppositionsführer Paschinjan will die Politik in Armenien umkrempeln. Vielen Menschen gibt die Aufbruchsstimmung neuen Mut.

Armenien steuert auf einen Machtwechsel zu. Vor der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten wächst der Rückhalt für Protestführer Nikol Paschinjan – nicht nur in der Bevölkerung, auch im Parlament.

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Die Partei „Blühendes Armenien“ will sich bei der Abstimmung am 1. Mai hinter Paschinjan stellen. Damit hat er gute Chancen auf das Amt – auch ohne die Unterstützung der noch regierenden Republikaner.

Diese fordern nach den Unruhen der letzten Wochen konkrete Vorschläge für die politische Zukunft Armeniens.

Der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Armen Ashotyan sagte im Euronews-Interview: „Nikol Paschinjan hat die öffentliche Meinung auf seiner Seite. Das gibt ihm die nötige Glaubwürdigkeit, um eine Lösung für die politische Krise in Armenien vorzuschlagen. Er ist einziger Bewerber auf das Amt des Premierministers und es ist wichtig, dass wir uns seine Position zu den aktuellen Problemen im Land anhören. Wir Republikaner würden gern mehr über Paschinjans Programm und seine Visionen für mögliche Auswege aus dieser Lage erfahren.“

"Gewonnen hat die armenische Bevölkerung"

Paschinjan selbst sieht sich als „Kandidat des Volkes.“ Sollte er am Dienstag nicht gewählt werden, will er erneut die Massen mobilisieren.

Euronews-Korrespondent Apostolos Staikos fragte ihn, ob er sich bereits als Sieger wähnt. „Wissen Sie, ich denke, gewonnen haben die Menschen, die armenische Bevölkerung“, so Paschinjans Antwort. „Sie haben die Opposition und unsere Idee unterstützt, dass Armenien Veränderung braucht und eine neue Regierung.

Die Frage ist doch: Will die Republikanische Partei die politische Krise lösen? Falls ja, sollten sie für den Kandidaten des Volkes stimmen. 20 Jahre lang hatten wir Regierungen, die keine Glaubwürdigkeit und keinen Rückhalt in der Bevölkerung hatten.

Die Menschen waren enttäuscht und hatten den Glauben an die eigene Zukunft verloren. Diesen Glauben haben sie jetzt zurückgewonnen.“

Wird er Regierungschef, will Nikol Paschinjan Neuwahlen ansetzen – und die gesamte Führungsriege Armeniens austauschen.

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