Bangui: Tote und Verletzte bei Angriff auf christliche Kirche

Bangui: Tote und Verletzte bei Angriff auf christliche Kirche
Von Rasmus Elsner
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Nach UN-Angaben war unter den Toten ein Priester, der sich für ein Abkommen eingesetzt hatte, das Muslimen angemessene Bestattungszeremonien erlaubte. Seine Kirche in Fatima sei angegriffen worden, auch Moscheen.

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Im zentralafrikanischen Bangui hat es bei einem Angriff auf eine christliche Kirche mindestens 16 Tote gegeben, mehr als 50 seien angeschossen und verletzt worden, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit. UN Blauhelme sind mit der Befriedung bisher gescheitert, sogar Krankenhäuser werden bedroht.

In einem größtenteils muslimischen Viertel hatten die UN-Friedensmission und örtliche Sicherheitskräfte im April einen Einsatz gestartet, um bewaffnete kriminelle Gruppen festzunehmen, nachdem deren Anführer ihre Waffen nicht hatten abgeben wollen. Aus Protest gegen die Operation wurden die Leichen von 17 Zivilisten vor dem Büro der UN-Mission platziert.

Die Gewalt am Dienstag brach nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen in den Stadtvierteln PK5 und Fatima aus. Nach UN-Angaben war unter den Toten ein Priester, der sich für ein Abkommen eingesetzt hatte, das Muslimen angemessene Bestattungszeremonien erlaubte. Seine Kirche in Fatima sei angegriffen worden, auch Moscheen.

Ein Augenzeuge berichtet:

"Wir waren in Fatima, um unseren Schutzheiligen zu feiern, als Muslime auf uns geschossen haben, und sie warfen Granaten und schossen mit Raketen."

In der Zentralafrikanischen Republik gibt es seit 2013 Kämpfe zwischen Vertretern unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Gemeinden, nachdem mehrheitlich muslimische Séléka-Rebellen in Bangui die Macht übernommen hatten. Bei den folgenden Kämpfen mit mehrheitlich christlichen Milizen starben Tausende Menschen, hunderttausende wurden vertrieben.

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