Israelischer Soldat Elor Asaria aus Haft entlassen

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Von Jule Scharr mit dpa
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Er hatte in Hebron einen am Boden liegenden Palästinenser erschossen und saß rund neun Monate im Gefängnis.

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Elor Asaria ist nach neun Monaten Haft wieder auf freiem Fuß. Der wegen Totschlags an einem Palästinenser verurteilte israelische Soldat wurde vorzeitig entlassen, um an der Hochzeit seines Bruders teilzunehmen. Ursprünglich sollte seine Haft am Donnerstag enden.

In seinem Heimatdorf in Israel wurde Asaria wie ein Held empfangen. Das Medieninteresse war groß. Asarias Mutter sagte vor den Fernsehkameras: "Mein Sohn ist heimgekehrt und mit ihm das Licht in unserem Haus."

Viele Palästinenser reagierten empört. Kadura Fares vom Palästinensischen Gefangenenverband sagte: "Der Soldat wurde wie ein Held entlassen. Dieser Schritt stärkt die Kultur des Tötens und Blutvergießens. Ein Land, das Mörder schützt, ermutigt nur zu weiteren extremen Taten."

Asaria war anfangs zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Doch die Strafe wurde zweimal verkürzt. Der Kampfsanitäter hatte im März 2016 in Hebron einen palästinensischen Attentäter mit einem Kopfschuss getötet. Der Mann lag zu dem Zeitpunkt bereits verletzt und wehrlos am Boden. Er hatte zuvor gemeinsam mit einem Mittäter Soldaten mit Messern angegriffen.

Ein Video des Vorfalls ging um die Welt. Es löste über die Grenzen Israels hinaus teils emotionale Debatten aus.

Asaria war zum Zeitpunkt der Tat 18 Jahre alt und Sanitätssoldat. Er sagte während der Verhandlung aus, er habe befürchtet, dass der Palästinenser einen Sprengstoffgürtel trage und diesen in die Luft gehen lassen werde.

Dass Asaria schoss, um sich und seine Kameraden zu schützen, sah das Gericht nicht als erwiesen an. Asarias Unterstützer hatten einen Freispruch gefordert.

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