Nikol Paschinjan: Vom Oppositionellen zum Regierungschef

Paschinjan in Jerewan
Paschinjan in Jerewan Copyright REUTERS/Gleb Garanich/File Photo
Von Christoph Wiesel mit DPA
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Als Regierungskritiker hat sich Nikol Paschinjan einen Namen gemacht. Nun ist Nikol Paschinjan Armeniens neuer Regierungschef.

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In der beschaulichen Stadt Idschewan im Norden Armeniens beginnt Nikol Paschinjans Weg an die Macht. In einem kleinen Haus am Stadtrand aufgewachsen, führt ihn sein Journalistik-Studium in die Hauptadt. Als Regierungskritiker macht er sich früh einen Namen.

Kurz vor dem Abschluss fliegt Paschinjan von der Universität. Er arbeitet jahrelang als Journalist und gründet 1999 die oppositionelle Zeitung "Armenische Zeit".  Später wird er ins Parlament gewählt und macht dort Stimmung gegen den politischen Einfluss von Oligarchen. Seine Familie blickt mit Bewunderung auf die Karriere, die Paschinjan nun bis zum Ministerpräsidentenamt geführt hat.

"Nicht nur ich bin stolz auf ihn, sondern die gesamte Nation“, sagt sein Vater Vova. “Er ist nicht nur mein Sohn, er ist der Sohn seiner Nation. Und er wäre sogar bereit dazu, sein Leben für sein Volk zu geben."

Weite Teile Armeniens kämpfen mit Armut und Arbeitslosigkeit - so auch Paschinjans Heimatstadt. Seine Familie ist davon überzeugt, dass Paschinjan diese Probleme lösen kann.

"Ehrlichkeit, Fairness - diese Eigenschaften helfen ihm, genau wie sein hart-arbeitender Charakter“, sagt sein Bruder Armen Paschinjan. “Er findet die richtigen Worte, die Menschen verstehen ihn. Das sind seine wichtigsten Eigenschaften."

Beobachter beschreiben Paschinjan als aufbrausend, aber charismatisch. Mit viel Energie hat er seine Anhänger mobilisiert. Er sieht sich als "Kandidat des Volkes". Als Regierungschef will er in Armenien unabhängige Institutionen schaffen. In der Außenpolitik hält er an der Zusammenarbeit sowohl mit Russland als auch mit der EU fest sowie an einem harten Kurs gegen das verfeindete Aserbaidschan.

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