Zur Prostitution gezwungen: Venezuelas Frauen im Exil

Zur Prostitution gezwungen: Venezuelas Frauen im Exil
Von Euronews mit Reuters
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In Peru ist der Polizei ein Schlag gegen einen Menschenhändlerring gelungen. Die Strategie der Täter war offenbar, gezielt hilflose Mädchen aus dem Krisenland Venezuela auszubeuten.

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In Peru ist die Polizei gegen einen Prostitutionsring vorgegangen. Bei den Prostituierten handelt es sich nach Angaben der Behörden um junge Frauen und Mädchen aus Venezuela. Die Venezolanerinnen, die ihr Land wegen der beispiellosen Wirtschaftskrise und wachsender Unsicherheit verlassen haben, suchen in anderen südamerikanischen Ländern eine Zukunft. Doch manch vermeintlich gutmeinender Arbeitgeber entpuppt sich als Menschenhändler, berichetet der Chefermittler Nicasio Zapata:

"Kriminelle Organisationen, die hinter Kidnappings und sexueller Ausbeutung stehen, nutzen diese Frauen aus. Sie bieten ihnen Jobs in Hotels oder anderen Betrieben. Und sie bieten ihnen alternative Einkommensquellen an. Aber wenn sie an diesen Arbeitsplätzen ankommen, werden ihnen die Ausweise weggenommen und sie werden von der Außenwelt abgeschnitten."

Ähnliches berichtet Eliana Martínez, eine Venezolanerin, die ebenfalls nach Peru ausgewandert ist: "Ich habe venezolanische Freundinnen, die bedroht werden. Am Anfang mag es ja nach einer Chance aussehen, immerhin bekommen sie Geld. Aber dann? Sie werden automatisch bedroht. Sie können nicht mehr raus aus dem System. Sie müssen sogar für Nachschub an venezolanischen Mädchen sorgen."

Bis zu zehn Berichte pro Woche über Venezolanerinnen, die in der Prostitution landen, bekommt die Organisation "Vereinigung der Venezolaner in Peru" eigenen Angaben zufolge. Die Krise im Heimatland hat bereits rund drei Millionen Venezolaner zur Emigration motiviert oder gezwungen. 200.000 von ihnen sind schätzungsweise in Peru, für die Menschenhändler ein riesiger Selbstbedienungsladen. Denn in den nationalen Wirtschaften der Gastgeberländer haben viele von ihnen kaum Chancen. Zu überlaufen ist der Markt an Arbeitskräften, dazu kommt eine oftmals kritische Haltung der einheimischen Bevölkerung gegenüber den Migranten.

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