Irak wählt neues Parlament

Eine Frau mit Stimmzettel neben den Wahlkabinen im Irak
Eine Frau mit Stimmzettel neben den Wahlkabinen im Irak
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Von Leo Eder mit dpa, reuters, afp
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Im Irak wird unter großem Sicherheitsaufgebot ein neues Parlament gewählt.

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Die Wahllokale sind im Irak nun geschlossen, ein Parlament wurde gewählt. Das Endergebnis soll laut Wahlkommission bis Anfang kommender Woche vorliegen.

Die Wahl entscheide über die Zukunft des Landes, sagte Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi nach seiner eigenen Stimmabgabe in Bagdad. Er hatte das Volk zu einer hohen Wahlbeteiligung aufgerufen.

Die war in vielen Gebieten nur gering, so lokale Medien. Beobachter vor Ort berichteten, dass sich die Wahllokale am Nachmittag allerdings ein wenig gefüllt hätten.

Über 24 Millionen Iraker waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie sollten über die 329 Sitze im Parlament abstimmen. Etwa 7000 Kandidaten haben sich um die Plätze beworben. Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein einziges Wahlbündnis genug Stimmen erhält, um alleine eine Regierung bilden zu können.

Im Irak sind es die ersten Wahlen dieser Art nach dem Sieg der Armee gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Um Betrug einzudämmen, ist die Wahl - die vierte seit dem Sturz Saddam Husseins durch die USA 2003 - zum ersten Mal elektronisch durchgeführt worden.

Die Wahlen haben unter einem großen Sicherheitsaufgebot stattgefunden, da der IS mit Anschlägen gedroht hatte. Noch immer verstecken sich vereinzelte Terrorzellen im Irak. Die Abstimmung ging ohne größere Zwischenfälle zu Ende, so Reporter.

Der Wiederaufbau des Landes nach dem langen Kampf gegen die Extremisten geht nur schleppend voran. Viele Gebiete liegen noch in Schutt und Asche. Laut UN sind noch immer etwa zwei Millionen Menschen vertrieben. Zudem sind Armut, Obdach- und Arbeitslosigkeit drängende Probleme.

Eine große Herausforderung ist auch, Stabilität ins Land zu bringen. Zwischen den drei ethnischen und religiösen Hauptgruppen - den Kurden, Sunniten und Schiiten, die den größten Teil der Bevölkerung stellen - bestehen seit Jahrzehnten tiefe Gräben.

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