Bis dass der Tod uns scheidet: Familienprojekt Terroranschlag

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Von Euronews
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Hinter drei Terroranschlägen In der indonesischen Stadt Surabaya steckt vermutlich eine sechsköpfige Familie: Vater, Mutter und ihre vier Kinder, so der Polizeichef, darunter mindestens zwei Minderjährige - Mädchen, gerade einmal neun und zwölf Jahre alt

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Bei Selbstmordattentaten sind in der indonesischen Großstadt Surabaya nach Polizeiangaben mindestens 13 Menschen in christlichen Kirchen getötet worden. Mindestens 40 Menschen wurden verletzt. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt. Die indonesischen Behörden gehen von islamistischen Tätern aus, die es gezielt auf Christen abgesehen hätten. Der sogenannte "IS" reklamierte die Tat nach mehreren Stunden im Internet für sich. Ob das stimmen kann, wird von den Ermittlern noch geprüft.

Hinter den drei Terroranschlägen auf christliche Kirchen steckt vermutlich eine einzige Familie: Vater, Mutter mit ihren vier Kindern, so Polizeichef Tito Karnavian, darunter mindestens zwei Minderjährige - Mädchen, gerade einmal neun und zwölf Jahre alt.

Nach jüngsten Erkenntnissen hatten die beiden Söhne der Familie - 16 und 18 Jahre alt - Sprengsätze auf Motorräder gepackt. Auf einem Überwachungsvideo ist demnach zu erkennen, wie ein Motorrad plötzlich von der Straße abdreht und in eine Kirche fährt. Kurz darauf gibt es eine mächtige Explosion. Augenzeugen berichteten von furchtbaren Szenen.

Keine fünf Minuten später gab es weitere Explosionen in einer Kirche, die der Pfingstbewegung gehört, und in einem protestantischen Gotteshaus. Nach Medienberichten («Jakarta Post») sprengte sich der Vater der Familie mit einem Auto in die Luft. Die Mutter soll in der protestantischen Kirche zusammen mit ihren kleinen Töchtern Sprengstoffgürtel gezündet haben.

PRÄSIDENT MAHNT

Indonesiens Präsident Joko Widodo bestätigte bei einem Besuch der Tatorte diese Version. Er rief seine Landsleute auf, gegen solch «grausame und unmenschliche Terroranschläge» zusammenzustehen.

PAPST MAHNT

Papst Franziskus gedachte im Vatikan der Opfer.

"Ich bin der geliebten Bevölkerung Indonesiens besonders nahe. Ich bete für alle Opfer und ihre Angehörigen."

Er bete dafür, dass die Gewalt ein Ende habe, und dass sich «im Herzen aller ein Platz für Versöhnung und Brüderlichkeit finde - und nicht für Hass und Gewalt».

Mehr als 85 Prozent der Indonesier sind muslimischen Glaubens. Christen machen etwa zehn Prozent aus.

su mit dpa

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