Rohingya-Ramadan: kein Fest wie sonst

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Von Euronews mit Reuters/dpa
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Die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch leiden unter der schlechten Versorgungslage. Besonders betroffen macht sie, dass sie den religiösen Fastenmonat nicht wie gewohnt feiern können.

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Die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch bereiten sich auf Ramadan vor, den Fastenmonat der Muslime. Eigentlich ein großes Fest, fällt er dieses Jahr für viele spärlich aus.

"Ich vermisse das Leben in Myanmar so sehr", so Imtiaz Fatema, die mit ihrem Kleinkind gekommen ist, "dort konnten wir alles tun, aber hier haben wir nichts, nur eine Hütte aus Zeltstoff. In Myanmar lebten wir in unserem Heim unter guten Bedingungen. In den Hütten hier ist es so heiß. Wie werden wir bloß den kommenden Ramadan feiern?"

700.000 Rohingya sind vor Gewalt in ihrer Heimat Myanmar nach Bangladesch geflohen. In dem bitterarmen Land leben sie von dem, was ihnen Hilfsorganisationen zur Verfügung stellen.

"Wir überlegen, wie wir Essen für das Fastenbrechen und das Abendessen im Ramadan kaufen können", klagt Imtiaz Fatema. "Wir haben nichts. Wir beten zu Gott, dass uns jemand hilft, das Essen für Ramadan zu kaufen. Uns geht auch das Brennholz aus. Nur mit Hilfe können wir den Ramadan angemessen feiern."

Eigentlich hätten die Flüchtlinge längst in ihrer Heimat sein sollen. Bangladesch und Myanmar haben sich auf eine Rückführung geeinigt. Das war vor drei Monaten, passiert ist seitdem wenig. Die Flüchtlinge fordern zuerst eine Garantie ihrer Sicherheit in der Heimat. Beobachter bezweifeln außerdem, dass Myanmar sie tatsächlich zurücknehmen will, wo sie doch gerade erst gewaltsam vertrieben wurden. "Unser Nachbarland hat vorsätzlich eine ethnisch-religiöse Säuberung an seinen eigenen Bürgern begangen, betont Bangladeschs Informationsminister Hasanul Haq Inu. "Wir verhandeln also in Sachen Rückführung mit einer Täter-Regierung." Diese kooperiere nicht, sondern spiele auf Zeit.

Unter anderem werden Soldaten Myanmars der Gewalt gegen die Bevölkerungsgruppe der Rohingya beschuldigt. Erst vor Kurzem waren mehrere Armeeangehörige wegen Tötung von Rohingya verurteilt worden.

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