Bilder von Vergewaltigung, Prostitution und Frauenhandel

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Von Renate BirkInes Fressynet
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Die preisgekrönte Fotojournalistin Lizzie Sadin zeigt uns ihre Ausstellung "The Trap" in der Londoner Saatchi-Galerie und erzählt Geschichten hinter den Bildern.

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Die Londoner Saatchi-Galerie stellt das Werk der französischen Fotojournalistin Lizzie Sadin aus. 36 Fotos erzählen von Frauenhandel und Prostitution in der sogenannten "Unterhaltungsindustrie" Nepals. Die Künstlerin zeigt uns die Ausstellung und das erste Bild:

"Das ist in einer Tanzbar im Zentrum Kathmandus. Der Chef brachte sie hierher und simuliert mit ihr eine Vergewaltigung am Boden. Ich fragte ihn, warum er das macht. Er sagte, damit die Kunden in Stimmung kommen. Dann bestellen sie mehr Drinks und mehr Mädchen."

Damit die Kunden mehr bestellen

Sadin gewann das Vertrauen der Zuhälter ebenso wie das der Opfer. Teilweise fotografierte sie heimlich.

Lizzie Sadin sagt: "Ich fotografierte manchmal so: mit einem Fächer. Tat so, als ob es mir heiß war. Dann ging ich weiter."

Kamera hinter Fächer versteckt

Es war eine Reise, die die Carmignac-Stiftung möglich gemacht hatte. Der Direktor des zuständigen Carmignac-Gremiums, Emeric Glayse, sagt: "Für den Carmignac-Preis werden Fotografen für ein Projekt ausgewählt, nicht für schon gemachte Aufnahmen. Sie haben sechs Monate Zeit und bekommen 50.000 Euro. Lizzie Sadin bekam den Preis, weil sie sich bei dem Thema wirklich auskennt und weil sie weiß, wie man an Informationen rankommt."

Sie fotografierte auch an der nepalesischen Grenze. Sie traf junge Mädchen, die mit dem Traum von einem besseren Leben weggelockt werden.

Lizzie Sadin zeigt ein weiteres Foto: "Eine Frau versucht, auf den Polizisten einzuwirken, der die Zelle bewacht. Er, der Zuhälter in der Zelle, trägt ein T-Shirt, auf dem steht 'Ich bin nicht in Gefahr. Ich bin die Gefahr'. Als ich das sah, dachte ich, das Foto muss ich haben."

Zuhälter hinter Gittern: Ich bin die Gefahr

Sadin schafft es, in die rohe Wirklichkeit Ästhetik zu bringen. Sie retouchiert ihre Aufnahmen nicht.

Sie sagt: "Ich bin das Auge. Ich will das, was da geschieht, den Augen der westlichen Welt zeigen. Es kann gefährlich sein, aber ich fühle mich nicht in Gefahr. Ich mache meine Arbeit, und ich muss das machen, - egal, was passiert."

Die Ausstellung trägt den Titel "The Trap" ("Die Falle") und ist noch bis zum 15. Juni in der Saatchi-Galerie in London zu sehen.

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