Gerhard Schröder sieht wirtschaftliche Interessen als Grund für die Stimmungsmache gegen die Pipeline.
Der Vorsitzende des Gesellschafterausses der Pipelinegesellschaft Nord Stream AG, Gerhard Schröder, hat den Widerstand gegen das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 kritisiert. Schröder wirft den USA und der EU vor, nicht aus Solidarität, sondern aus Eigennutz gegen die Pläne Stimmung zu machen.
"Der Verdacht drängt sich auf, dass die USA nicht aus Solidarität mit einigen europäischen Ländern, sondern aus eigensüchtigen Interessen versuchen, Nord Stream 2 zu verhindern", so Schröder beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die USA wollten ihr aus Fracking gewonnenes Erdgas "in den europäischen Markt drücken". Auch innerhalb der EU ortet Schröder wirtschaftliche Interessen einiger Regierungen und konkurrierender Unternehmen.
Die zusätzliche Gasleitung zwischen Russland und Deutschland soll künftig Russlands Exportkapazität nach Deutschland verdoppeln. Kritiker bemängeln, dass Russland damit mehr Macht über die europäische Gasversorgung bekommen würde und diese teilweise lahmlegen könnte. Die EU-Kommission befürchtet höhere Gaspreise in Osteuropa. Befürworter argumentieren, Europa brauche die zusätzlichen Gasmengen aus Russland.