Merkels Rezept gegen internationalen Burnout: Nächte mit Angela

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Auf dem „Global Solutions Summit" in Berlin warnte die deutsche Kanzlerin mit ungewöhnlich persönlichen Worten davor, die Errungenschaft des 20. Jahrhunderts, die internationale Zusammenarbeit, zu verspielen

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Erderwärmung, Strafzölle, Italien unregierbar? Für Angela Merkel, die den Staat, in dem sie aufwuchs, hat untergehen sehen, gibt es nur eine Lösung: Internationale Zusammenarbeit. Auf dem „Global Solutions Summit» in Berlin wante die deutsche Kanzlerin mit ungewöhnlich persönlichen Worten davor, diese Errungenschaft des 20. Jahrhunderts zu verspielen.

Angela Merkel, deutsche Kanzlerin:

“Wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass unsere multilaterale Ordnung ja eine wichtige Lehre aus den beiden verheerenden Weltkriegen des 20ten Jahrhunderts ist."

Vor dieser Kulisse schrumpfen alle Probleme. Andere Redner wie Marcel Fratzscher, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, sehen in der Umverteilung von unten nach oben in der Finanzkrise eine wichtige Ursache für weltweit grassierende Unzufriedenheit und Populismus. Merkel widersprach nicht. „Die Leute fragen sich, ist das fair“…“wenn Banker mit einem Haufen Geld nach Hause gehen, die mit verantwortlich sind für den Verlust von Millionen Arbeitsplätzen“ („Bloomberg“). Ihr Rezept hört sich protestantisch an: Arbeit, und zwar zusammen.

Anstatt seine Vorteile in seiner Ecke zu suchen und internationale Institutionen zu demontieren, sollte wenn möglich jeder mitmachen.

Angela Merkel, deutsche Kanzlerin:

„Die Chancen der Globalisierung zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu mindern – gemeinsam könnten wir das natürlich am besten erreichen. Aber wir sehen stattdessen, wie sehr multilaterale Ansätze oft in Frage gestellt werden. Internationale Abkommen und Institutionen werden geschwächt, bereits gefundene Lösungen nicht mehr unterstützt und zum Teil Alleingänge gestartet. Das ist besorgniserregend. Außerdem sind einzelne Staaten – ganz gleich, wie groß und wie stark sie sind – alleine globalen Herausforderungen kaum oder gar nicht gewachsen.“

Probleme wie aktuell in Italien werde man auf die Weise auch noch kleinkriegen.

Angela Merkel, deutsche Kanzlerin:

“Schauen Sie, als in Griechenland Wahl war und Alexis Tsipras zum Ministerpräsdenten gewählt wurde, da standen auch viele Fragen auf dem Tisch. Zum Schluss haben wir uns zusammengerauft. Das waren viele, viele Nächte, in denen wir miteinander geredet haben. Aber ich glaube, wir haben auch miteinander etwas erreicht,“

so die inzwischen auch zu Hause an monatelange Hängepartien gewöhnte Regierungschefin.

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