Süditalien: Handwerker vernetzen gegen die Krise

Mit Unterstützung von The European Commission
Süditalien: Handwerker vernetzen gegen die Krise
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Matera liegt in Basilicata, einer Region in Süditalien. Das Gebiet ist reich an Traditionen und Know-how, hat jedoch Schwierigkeiten bei der Vermarktung und dem Export seiner Waren. Ein "Capacity Building"-Projekt der EU sollte gegensteuern

Franco und Emanuele sind Handwerker in Matera, Basilicata, einer Region in Süditalien. Das Gebiet ist reich an Traditionen und Know-how, hatte jedoch Schwierigkeiten bei der Vermarktung und dem Export seiner Waren.

Der "Mezzogiorno" ist in den letzten Jahren wirtschaftlich ins Bodenlose gestürzt. Laut dem italienischen Wirtschaftsinstitut Svimez droht dem "Mezzogiorno", also dem Süden Italiens, wegen der massiven Auswanderung, Rezession und der rückläufigen Geburtenzahl eine "industrielle und menschliche Einöde". Zwischen 2008 und 2014 ist die Beschäftigung in den süditalienischen Regionen um neun Prozent zurückgegangen, das ist sechs Mal so viel wie im Rest des Landes.

Also versuchten Franco und Emanuele es vor zwei Jahren mit "Mapping Basilicata", einem Projekt, das von der Europäischen Union unterstützt wurde.

An diesem so genannten "Capacity Building" -Projekt, das rund 1,26 Millionen Euro gekostet hat, zur Hälfte (630.000 Euro) finanziert aus europäischen Kohäsionsfondsmitteln, beteiligten sich hundert Unternehmen aus drei Sektoren: Lebensmittel, Möbel und Mode.

Sieben Designer aus dem Ausland verbrachten hier 10 Tage und ließen sich von der Landschaft, dem Licht und den antiken Wohn-Höhlen (Sassi di Matera) von Matera inspirieren. Ihre Skizzen und Eindrücke von Matera wurden an sieben lokale Unternehmen weitergegeben, die dann die Möbelkollektion realisierten.

Francesco Paolicelli, CASAMATERA:

"Die Couch ist von der Skyline der „Sassi“ inspiriert. Es ist ein sehr kontrastbetontes Bild des Stadtprofils. Darauf erscheinen die Türen und Fenster der Sassi".

Das auf Polystyrolderivate spezialisierte Unternehmen von Emanuele beteiligte sich an drei Elementen der Kollektion, die in Großbritannien, Deutschland, den USA, Russland und Japan präsentiert wurden, um dieses "Know-how" zu fördern.

Emanuele Cifarelli, CASAMATERA:

"Jedes Stück der Sammlung wurde von den sieben lokalen Unternehmen angefertigt, direkt oder indirekt. Diese Kooperation, diese Erfahrung, hat mir gezeigt, dass es notwendig ist, mit anderen zusammenzuarbeiten, wenn Sie bestimmte Ergebnisse erzielen wollen."

Als Ergebnis entstand Mitte 2015 CASAMATERA, einer der drei Cluster regionaler Mittelständler, die dank "Mapping Basilicata" das Licht der Welt erblickt haben.

In einer Region, in der bis dato eher jeder allein vor sich hinarbeitete, hat sich das Kooperationsprojekt durchgesetzt. Und Matera ist eine der Kulturhauptstädte Europas 2019 – das könnte diesem neuen Geist weiteren Schub geben.

Aurora Velez, su

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

"Mapping Basilicata": "Wir haben Designer und Unternehmen zusammengebracht"