Afghanistan: Einkaufen ohne Angst

Afghanistan: Einkaufen ohne Angst
Von Andrea Büring mit reuters
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Der Online-Handel im krisengeschüttelten Land boomt.

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Es ist ein Alltag in Angst. Die Menschen in Kabul leben in ständiger Terrorgefahr. Viele passen sich an - und bleiben zu Hause. Statt auf unsicheren Märkten einzukaufen, gehen sie online shoppen. Der Handel im Internet boomt.

Ständige Gefahr

Es braucht mutige Lieferboten wie Ajmal Jan, Gefahr bestimmt seinen Berufsalltag. "Kabul ist eine überfüllte Stadt. Es gibt viele Selbstmordanschläge in unserem Land. Die Menschen haben Angst vor Anschlägen und anderen Sicherheitsrisiken. Mit diesen Herausforderungen haben wir es zu tun."

Er liefert, solange es die Sicherheitslage erlaubt. Sonst verzögert sich die Bestellung um einen Tag. Die Kunden haben vollstes Verständnis. Sohod Amiri sagt, "wir sind sehr glücklich darüber, dass man im Internet bestellen kann. Das ist eine große Erleichterung für meine Familie und die Menschen in Kabul. Der Online-Handel ist noch etwas ganz Neues hier, er ist eine gute Initiative."

Mehr Sicherheit dank Internet

Eine Lücke, die der 27-jährige Online-Händler Esmatullah vor einem Jahr entdeckte. Mittlerweile bestellen bei "Afghan Mart" durchschnittlich 50 Kunden pro Tag. Am Anfang sei alles ganz langsam angelaufen, erinnert sich Esmatullah. Es habe nur wenige Kunden gegeben, da die Menschen Vorurteile hatten. Selbst wenn Kunden online bestellten, seien sie nicht sicher gewesen, dass tatsächlich geliefert würde. Heute seien die Menschen in Afghanistan vertraut mit e-commerce.

Ein positiver Trend, der sich wohl fortsetzen wird. Afghanistan hat eine sehr junge Bevölkerung. Mehr als die Hälfte ist unter 25 Jahre alt, viele von ihnen sind begeisterte Smartphone-Nutzer. Allerdings wird das Geschäft auch durch die angespannte Sicherheitslage weiter gefördert - und diese wird sich wohl in nächster Zeit nicht bessern.

Weitere Quellen • Deutschlandfunk

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