Unterwasser-Roboter erforscht geflutete Bergbau-Minen

Unterwasser-Roboter erforscht geflutete Bergbau-Minen
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

"Er hält es sehr viel länger unter Wasser aus als ein menschlicher Taucher" - viele geflutete Minen haben vielleicht noch industriellen Wert, aber welche sind das genau? Ein Roboter könnte bei der Antwort helfen

Unterwasser-Roboter können Meere und Flüsse erforschen und autonom den Zustand von gefluteten Bergbau-Gruben erfassen.

Denis Loctier, Euronews in Kaatiala, Finnland:

"Das mag wie ein malerischer See aussehen, aber in Wirklichkeit ist es eine überflutete Mine. Davon gibt es Tausende in Europa. Viele von ihnen haben vielleicht noch industriellen Wert, aber welche genau? Dieser futuristisch aussehende Roboter könnte diese Frage bald beantworten."

Schon in den 1960er Jahren wurde diese Pegmatit-Mine in Mittelfinnland stillgelegt und geflutet. Heute ist es eine aufregende Attraktion für Taucher, die mutig genug sind, die überfluteten Höhlen zu erkunden. Es ist auch ein Testgelände für diesen besonderen Prototyp, der im

europäischen Forschungsprojekt UNEXMIN entwickelt wurde.

Jussi Aaltonen, Mechatronic- Ingenieur, Technische Universität Tampere, Finnland:

"Wir wollen geflutete Minen untersuchen - Minen werden ja selten aufgegeben, weil die Mineralien erschöpft sind, sie werden aufgegeben, weil sich der Bergbau dort nicht mehr lohnt. Also könnte es dort unten noch wertvolle Mineralien geben, oder man könnte auf neue Mineralien stoßen."

Und das kam bei internationaler Teamarbeit heraus: Dieser Roboter in der kompakten Form einer mit Hightech-Elektronik gefüllten Metallkugel. Er hat 60 Zentimeter Durchmesser und ist so gebaut, dass er dem Druck in 500 Metern Tiefe standhält.

Norbert Zajzon, Projektkoordinator UNEXMIN, Universität Miscolc, Ungarn

"Er hält es sehr viel länger unter Wasser aus als ein menschlicher Taucher. Er kann fünf Stunden überstehen, sogar in größeren Tiefen als sie ein Taucher schafft - er braucht keine menschlichen Lebenserhaltungssysteme, sondern nur Strom."

Eine Feldstudie wird zeigen, wie gut der Roboter in natürlicher Umgebung arbeitet. Auf kurze Sicht soll der Roboter völlig autonom arbeiten – in eine Mine reinkommen, sie kartografieren und selbstständig zurückkommen. Noch stehen einige Tests und Feinabstimmungen aus, aber die Forscher rechnen mit der vollen Autonomie in den kommenden Monaten.

PORTUGAL

In einem Workshop in Porto, Portugal, kann man sehen, wie der Roboter aufgebaut ist. Sonare, Laserradargeräte, Kameras und andere Sensoren helfen dem Roboter, die Umgebung zu entziffern. Diese Instrumente werden von schweren Batterien gespeist, die sich innerhalb der Kugel bewegen und den Schwerpunkt des Roboters nach Bedarf verschieben.

Alfredo Martins, INESC TEC/ISEP:

"Innen drin gibt es einen Hochleistungscomputer - solche Abmessungen waren noch vor wenigen Jahren nicht machbar. Wir haben diese Laser und andere Systeme selbst entwickelt, so konnten wir wichtige Kriterien wie Miniaturisierung erfüllen."

Das Technologiezentrum in Portugal hat eine komfortable Testanlage. Wir durften mit dem Roboter tauchen, um zu sehen, wie er sich bewegt und seine Instrumente unter Wasser benutzt.

Denis Loctier, Euronews:

"Wissenschaftler arbeiten in diesem fünf Meter tiefen Becken die Funktionen des Unterwasservehikels unter kontrollierten Bedingungen aus. Wir haben uns angeschaut, wie."

Ein Roboter als Feldforscher kann für Bergbauindustrie und Rettungsdienste unschätzbare Dienste leisten. Die Entwickler planen, den Roboter kommerziell für die Standortbewertung zu nutzen – erste Anfragen kommen schon rein.

Norbert Zajzon, Projektkoordinator UNEXMIN, Universität Miscolc, Ungarn

"Es gibt derzeit ein Umweltproblem in einem ukrainischen Salzbergwerk, und sie wollen, dass wir, sobald wir mit dem Projekt so weit ist, kommen und herausfinden, was in ihren zusammenbrechenden Salzbergwerken vor sich geht - menschliche Taucher zu schicken, wäre zu riskant."

Denis Loctier, su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

EU-Mission Seestern 2030: die Zukunft unserer Meere und Gewässer gestalten

Kabelroboter mischen den europäischen Bausektor auf

Nanotechnologie: eine neue Technologie gegen Brustkrebs