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Ein Gericht in Ecuador hat Haftbefehl gegen den seit kurzem in Belgien lebenden Ex-Präsidenten Rafael Correa erlassen. Der 55-Jährige solle vorsorglich inhaftiert werden, Interpol wurde eingeschaltet. Correa, der von 2007 bis 2017 Staatschef von Ecuador war, wird vorgeworfen, 2012 an der Entführung eines politischen Gegners in Kolumbien beteiligt gewesen zu sein.
In Belgien nahm Correa jetzt exklusiv bei euronews Stellung zum Haftbefehl:
"Das ist nichts Ernstes. Mit Bedauern muss ich sagen, dass Ecuador wieder als Bananenrepublik betrachtet werden muss. Kein seriöses Land wird einen solchen eindeutig politischen, illegalen und absurden Haftbefehl beachten. Selbst Interpol, wenn es den Fall richtig analysiert, muss diese "rote Mitteilung", also letztlich meine Verhaftung aus einem einfachen Grund ablehnen: das hier ist ein politischer Fall."
Correa lebt mittlerweile in Belgien, dem Geburtsland seiner Frau, nachdem er in Ecuador alle zwei Wochen vor Gericht erscheinen sollte, um sich an der Aufklärung zu beteiligen. Bei dem Entführungsopfer handelte es sich um einen oppositionellen Abgeordneten. Bisher sind die Verhaftung von drei Geheimpolizisten, eines früheren Polizeikommandeurs und eines hochrangigen Ex-Geheimdienstvertreters angeordnet.