Trotz Rücktritten: May bleibt bei ihrem Brexit-Plan

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Zumindest die nächsten Tage dürfte May zu Hause den Rücken frei haben, um sich dem nächsten Brandherd zuzuwenden - Brüssel. Welche Halbwertszeit ihre Vorschläge haben angesichts einer Verhandlungsmacht, die auf tönernen Füßen steht, bleibt abzuwarten.

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Es war ein harter Tag für die britische Premierministerin Theresa May, nachdem sie erst ihren Verhandlungsführer bei der EU und dann ihren Außenminister über den Richtungsstreit beim Brexit verloren hatte. Dann stand ein Treffen mit wichtigen Parlamentariern ihrer Konservativen an; niemand hätte es gewundert, wenn es an einem solchen Tag noch zur Vertrauensfrage gekommen wäre. 

Ist es aber nicht, obwohl mit Unterhändler David Davis und Außenminister Boris Johnson zwei exponierte Vertreter des harten Brexit das Kabinett verlassen haben: der Riss, der durch die Konservativen geht tritt offen zu Tage. Für die Hardliner läuft Mays Politik auf einen "halben Brexit hinaus, Johnson attackierte May in seinem Rücktrittsgesuch scharf, er schrieb: "Der Traum vom Brexit stirbt, erstickt von unnötigen Selbstzweifeln."

May zeigte sich überrascht angesichts der Ergebnisse, die sie am Wochenende bei einer Kabinettsklausur erreicht zu haben glaubte. Für Johnson fand sie schnell Ersatz im bisherigen Gesundheitsminister Jeremy Hunt.

Noch Ende letzter Woche hatte May geglaubt, den Rückhalt in ihrem Kabinett gefestigt zu haben. Ihr Brexit-Plan sieht vor, dass das Vereinigte Königreich mit der EU ein "gemeinsames Regelwerk" für den Handel mit Waren, aber nicht mit Dienstleistungen vereinbart, nachdem es nächsten März nicht mehr Mitglied ist.

Es waren nur zwei, aber ausgesprochen bedeutende Personalien, die ihre Hoffnung auf Rückhalt in den eigenen Reihen zerstört haben. May aber will trotzdem an ihrem Kompromissplan festhalten, Davis ist bereits durch Wohnungsbauminister Dominic Raab ersetzt.

Zumindest die nächsten Tage dürfte May zu Hause den Rücken frei haben, um sich dem nächsten Brandherd zuzuwenden - Brüssel. Welche Halbwertszeit ihre Vorschläge haben angesichts einer Verhandlungsmacht, die auf tönernen Füssen steht, bleibt abzuwarten. Das dürfte man in Brüssel auch so sehen.

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